Neu Wulmstorf will den Forderungen nach inklusivem Unterricht fachlich entsprechen

Neu Wulmstorf. Ab diesem Sommer sollen alle Kinder gemeinsam lernen: Separate Schulen für körperlich oder geistig behinderte Kinder werden damit Geschichte sein. Eltern behinderter Kinder haben ab August das Recht, ihren Nachwuchs auf eine Regelschule zu schicken. Doch den schönen Gedanken der Inklusion umzusetzen, ist oft einfacher gesagt als getan.

Die Grundschulen in Neu Wulmstorf begegnen dieser bildungspolitischen Trendwende mit einer klaren Forderung: Sie wollen, dass drei Sozialpädagogen an den Grundschulen eingestellt werden. Die Notwendigkeit, Sozialpädagogen an den Schulen anzustellen, erklären sie nicht nur mit der Inklusion. "Die Verhaltensauffälligkeiten der Schüler nehmen zu", sagt Silke Ranze, Leiterin der Grundschule an der Heide. "Den Kindern beizubringen, wie sie beispielsweise Konflikte lösen, können Familien immer weniger leisten. Das merken wir in den Grundschulen."

In ihrem Konzept zur Schulsozialarbeit beschreiben die Grundschulleiter die Problematiken ihres Alltags. Danach müssen die Lehrer immer mehr Zeit auf die Erziehung verwenden, weil diese in den Familien auf der Strecke bleibt. Die Folge ist, dass der Unterricht in den Hintergrund gedrängt wird. Diesen Mangel könnten die pädagogischen Fachkräfte auffangen, heißt es in dem Konzept.

Der Schul- und Jugendausschuss der Gemeinde Neu Wulmstorf beschäftigt sich am Dienstag, 9. April, 19.30 Uhr, im Ratssaal des Rathauses Neu Wulmstorf ausführlich mit dem Thema.