CDU, SPD und FDP sind sich einig. Alle drei Fraktionen wollen weitere Informationen zum Thema Fracking in Harburg.

Diese parteiübergreifende Einigkeit hätte sich manch ein Zuschauer dieser Sitzung lieber bei dem kategorischen Nein zu Fracking im Bezirk gewünscht.

Denn am Ende dieser fragwürdigen Mehrheitsentscheidung stehen eigentlich nur Fragen im Raum: Was soll das Ganze? Was erwarten sich die drei Fraktionen von den Fachleuten der Hamburger Behörden und des Bergbauamtes in Clausthal-Zellerfeld in den zuständigen Fachausschüssen? Hoffen sie darauf, dass ihnen erzählt wird, Fracking sei unbedenklich? Oder wollen sie vielleicht hören, die Warnungen vor verseuchten Trinkwasserbrunnen und giftigen Chemikalien im Erdreich durch Fracking seien einfach nur Teil einer Kampagne der Fracking-Gegner? Solche Diskussionen mögen manchen Zeitgenossen an die Debatten zur Atomkraft erinnern.

Es ist richtig. Wer sich tatsächlich über das Thema Hydraulik Fracturing informieren will, kann dies vortrefflich im Internet oder in der Bibliothek tun. Sicher, am Ende entscheidet nicht die Bezirksversammlung Harburg darüber, ob ExxonMobil in Harburg die Voruntersuchungen für das Fracking durchführen darf oder nicht.

Der Bezirk Bergedorf war da erheblich konsequenter. Die Bergedorfer Bezirksversammlung hat sich parteiübergreifend gegen den Antrag von ExxonMobil gestellt. Es ist bedauerlich, dass Harburg das nicht auf die Reihe bekommen hat.