Der Landkreis Harburg will die Pläne für das Heidedorf “nicht weiterverfolgen“

Undeloh/Hanstedt. "Die Flüchtlingsunterkunft in Undeloh wird nicht realisiert." Das teilte der Landkreis Harburg am Dienstagnachmittag offiziell mit. "Wir haben die sachlichen Bedenken aus der Gemeinde sehr ernst genommen und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sowohl eine sachgerechte und angemessene Unterbringung der Flüchtlinge als auch ein gutes Miteinander in der Gemeinde sicherzustellen", sagte Landrat Joachim Bordt.

Der Landkreis Harburg muss in diesem Jahr Unterkünfte für voraussichtlich 400 Flüchtlinge schaffen. Nach ausländerfeindlichen Parolen während einer Gemeinderatssitzung stand das Heidedorf in der Kritik. Es waren Sätze gefallen wie: "Unsere Gäste wollen hier entspannen und nicht Dunkelhäutige oder Frauen mit Kopftuch sehen!" Am Ende stimmte der Gemeinderat einstimmig gegen eine Nutzungsänderung des Hermann-Löns-Cafés in eine Asylantenunterkunft. Der Landkreis sagt, die avisierte Betreibergesellschaft stehe nicht mehr für den Betrieb der Undeloher Unterkunft zur Verfügung. Hanstedts Samtgemeindebürgermeister Olaf Muus will einen anderen Ort in seinem Bereich für die eingeplanten 29 Flüchtlinge finden.