Polizist besucht Kindergärten und Schulen in Neu Wulmstorf

Neu Wulmstorf. Was ist Gewalt? Wie löse ich am besten Konflikte? Können Worte ebenso verletzen wie Taten? Diesen und vielen weiteren Fragen, die sich allzu oft erst dann stellen, wenn es "ernst" wird, gehen Kinder im Alter zwischen drei und 14 Jahren in sogenannten Gewaltpräventionsworkshops in Neu Wulmstorfer Kindergärten und Schulen nach.

"Gewaltprävention kann nicht früh genug beginnen", sagt Polizeioberkommissar Jens Mollenhauer, der seit vielen Jahren mit Kindern und Jugendlichen arbeitet. "Die besten Trainer sind die Eltern. Wer bereits als Kleinkind die Regeln eines respektvollen Umgangs lernt, ist für ein Leben ohne Gewalt gerüstet. Aber natürlich werden die Regeln unter den Heranwachsenden immer wieder verletzt."

Vor drei Jahren initiierte der Rotary Club Neu Wulmstorf das Gewaltpräventionsprojekt. Auch in diesem Jahr wird er es weiter fördern. Bereits seit Februar wird das Programm in Zusammenarbeit mit Mollenhauer an Schulen und Kindergärten durchgeführt. Die Gewaltprävention soll in Neu Wulmstorf auch dauerhaft im Schulalltag integriert werden. Die Sozialarbeiter an der Hauptschule Vossbarg bereiten beispielsweise das Theaterstück "Raus bist du" des Berliner Ensembles Eukitea, das sich mit dem Thema Mobbing beschäftigt, und für die fünften bis siebten Klassen aufgeführt wird, ausführlich vor und nach. Außerdem frischt Oberkommissar Mollenhauer mit den Hauptschülern Gelerntes auf und vertieft das Wissen um Folgen und Auswirkungen von Gewalt und Einschüchterung.

Die Gewaltpräventionsworkshops setzen bereits weit vorher an: Dort, wo es im besten Fall noch gar nicht zu Gewalterfahrungen gekommen ist. An den Grundschulen geht es darum, den Kindern beizubringen, unter anderem seelische und körperliche Gewalt voneinander unterscheiden zu können. Sie lernen, wie sie Streit vermeiden, rechtzeitig auf sich aufmerksam machen können.

In Spielkreisen und in Kindergärten werden die Kleinsten mit Handpuppen spielerisch an die Thematik herangeführt.