So geht das Harburger Theater in die Spielzeit 2013/2014: Michael Bogdanov inszeniert, Doris Kunstmann spielt und Hans Scheibner schreibt

Harburg . Mit einem der besten Theaterschauspieler Deutschlands, einer Komödie von Hans Scheibner und prominenten Comedy-Künstlern geht das Harburger Theater in die Spielzeit 2013/2014. Das neue Programm haben Intendant Axel Schneider und seine Stellvertreterin Nuca Selbuz am Mittwoch in Harburg vorgestellt. Dabei stellte Nuca Selbuz eine Kooperation mit den Harburg Arcaden und damit eine Lösung für das Problem des knappen Parkraums rund um das Theater in Aussicht: Theaterbesucher sollen voraussichtlich ab der neuen Spielzeit das etwa 300 Meter entfernte Parkhaus der Einkaufspassage nutzen können.

Zum Auftakt der neuen Saison zeigt das Harburger Theater ab dem 17. Oktober das Stück "Der Ghetto Swinger" von Kai Ivo Baulitz in einer Inszenierung von Gil Mehmert ("Der Elefantenmensch"). Das Schauspiel mit Musik bringt das dramatische Leben des Jazzmusikers Coco Schumann auf die Bühne. Er gehörte zu den sogenannten Swing-Kids, eine Jugendkultur, die den Nazis ein Dorn im Auge war. Der Sohn einer jüdischen Mutter überlebt die Haft in den Konzentrationslagern Theresienstadt, Auschwitz und Dachau. Zum Ensemble gehört auch die Sängerin Helen Schneider.

Für diese Fantasie mögen viele Menschen Sympathie empfinden: einen Anlageberater zu entführen, der einen um die ganzen Ersparnisse gebracht hat. Als Autor setzt der Kabarettist Hans Scheibner diese Idee in der Komödie "Die Geiselnahme" um. Drei Rentner nehmen den Banker in einer Waldhütte gefangen, um ihr Geld zurückzuerpressen. Das Stück hat im Sommer an den Hamburger Kammerspielen Uraufführung. Ab dem 14. November wird es in einer sogenannten Uraufführungsinszenierung in Harburg zu sehen sein.

Schauspieler wetteifern vor dem Auftritt in einer Talkshow darüber, wer der beste Hitler-Mime sei. In ihrem Stück "Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm" geht Theresa Walser, eine Tochter von Martin Walser ("Brandung"), der Frage nach, wie menschlich man eigentlich das Monstrum Adolf Hitler darstellen dürfe. Für das Theater inszeniert Michael Bogdanov die Farce. Ab dem 4. Dezember ist sie im Harburger Theater zu sehen.

In der Adventszeit hebt das Harburger Theater noch einmal "Die Feuerzangenbowle" in der Regie von Axel Schneider ins Programm - nur an einem einzigen Tag, dem 9. Dezember. Das Familienstück in der Vorweihnachtszeit spielt in diesem Jahr im Orient: "Der kleine Muck" von Wilhelm Hauff in einer Inszenierung von Ulrich Meyer-Horsch ist ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht - ab dem 1. Dezember in Harburg. Ein Novum am Harburger Theater wird ein Schauspiel für Kleinkinder sein, kündigt Nuca Selbuz an. Mehr Details stünden noch nicht fest. Verhandlungen mit mehreren Kinderbuchautoren liefen noch.

Auf kabarettistische Jahresrückblicke sind Volkmar Staub und Florian Schneider spezialisiert. Am Silvestertag bieten sie im Harburger Theater die bessere Alternative zu Fondue in der Stube.

Rob sortiert seine Schallplatten nicht alphabetisch, sondern autobiografisch. Seine Exfreundinnen dagegen platziert er in eine Top-Five-Liste. Die Geschichte um den Musiknerd gehört zu den erfolgreichsten Büchern von Nick Hornby. Tom Kitt und Amanda Green haben aus dem Roman "High Fidelity" als Musical geschaffen. Premiere am Harburger Theater ist am 8. Januar 2014. An jedem Aufführungstag des Musicals gibt ein Schauspieler vor dem Publikum ein Interview auf der Bühne, kündigt Axel Schneider eine weitere Neuheit der Spielzeit an.

Freundschaften sind nicht käuflich. Solche Botschaften bringt die Autorin Rosamunde Pilcher einem Millionenpublikum nahe. Die Bühnenversion ihres Romans "Die Muschelsucher" zeigt das Harburger Theater ab dem 5. Februar 2014 - mit Doris Kunstmann in der Hauptrolle.

Axel Schneider hält Markus Boysen für einen der zehn besten Theaterschauspieler in Deutschland. In dem Kammerspiel "Rot" spielt Boysen den Starkünstler Mark Rothko, den sein Praktikant in Erklärungsnot bringt. John Logan hat es mit seinem Schauspiel bis an den Broadway geschafft. Regisseur Michael Bogdanov bringt es in die Hamburger Theater - ab dem 20. März 2014 auch in Harburg.

Mit seinem eigenen Comedy-Programm sei es dem Harburger Theater gelungen, ein jüngeres Publikum zu gewinnen, sagt Nuca Selbuz. Mit dem Grimassenmeister Maddin Schneider (9. November), Markus-Maria Profitlich (11. Januar), Gayle Tufts (14. Februar) und der Improvisationstheatergruppe Springmaus (30. März) präsentiert es in der neuen Spielzeit bekannte Künstler der Branche. Der Vorverkauf läuft ab sofort.