Michael Lorkowski trainiert Harburger Jugendliche im neuen IN VIA Projekt “Spielmacher“

Harburg . Trotz Schnee und Kälte trafen sich Michael Lorkowski und sein neues Team. 20 Jugendliche trainiert der Ex-Profifußballtrainer die kommenden drei Monate. Die Jungen sind Harburger Schüler, die durch unregelmäßigen Schulbesuch und Disziplinmangel aufgefallen sind. "Das Training ist sinnvoll und mit viel fachlicher Disziplin", so der gebürtige Hamburger. Co-Trainer Safet Fotiou ergänzt: "Neben der Disziplin spielt Spaß eine entscheidende Rolle."

Die Kombination von sportlicher Pflichterfüllung und Gemeinschaft soll bei den Jungen Perspektivlosigkeit und Motivationsmangel zurückdrängen. Die grundsätzliche Idee hatten der Regionalleiter im Jugendamt Harburg, Thomas Thomsen, und Monika Albers von IN VIA Hamburg e.V. Gemeinsam wollen sie den Jugendlichen einen neuen Weg im gesellschaftliche System und auf diese Weise schließlich berufliche Perspektiven eröffnen.

Die Harburger Bezirksverwaltung unterstützt das Projekt "Spielmacher". "Die Hauptaufgabe ist, jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Dazu gehört, den Jungen die Vorteile von Regeln näher zu bringen", betont Bezirksamtsleiter Thomas Völsch. IN VIA hat neben Jugendamt, Bezirk Harburg und Lorkowski noch weitere Helfer gewinnen können: Der Verein Nestwerk und die Altherren-Auswahl Muskelschwund helfen finanziell, das Institut für Sport- und Bewegungsmedizin der Universität Hamburg unterstützt durch sportmedizinische Gutachten und das Freizeitzentrum Mopsberg stellt Räume zur Verfügung.

Dort treffen sich die jungen Fußballer montags, donnerstags und freitags um 13 Uhr. Bis 17:30 besteht ihr Programm aus Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, Lernförderung und natürlich Fußballtraining. Hinzu kommen sozialpädagogische Einzel- und Gruppenbetreuungen, die nach den drei Monaten fortgeführt werden können. "Der Einstieg in das Pogramm ist freiwillig, die Teilnahme aber verbindlich", sagt Projektleiterin Albers.

Aus diesem Grund wurden bei den Vorgesprächen die Eltern der Teilnehmer beteiligt. Sie mussten auch den Teilnahmevertrag mit unterzeichnen. Da das Projekt jeweils mittags beginnt, war es notwendig, den Schülern eine teilweise Schulbefreiung zu ermöglichen. "Die Schulen waren zunächst vorsichtig, aber auch diese Zusammenarbeit hat gut funktioniert", so Monika Albers.