Der Stadtplanungsausschuss gibt jetzt die Standortuntersuchung für zwei Varianten in Auftrag

Harburg. Die Harburger SPD hält an ihren Brückenplänen fest. Der Stadtplanungsausschuss der Bezirksversammlung Harburg entschied sich in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich dafür, zwei Standorte für die geplante "Landschaftsbrücke" über die B 73 untersuchen zu lassen. Der Ausschuss beauftragte den Bauamtsleiter des Bezirks, Henning von Ladiges, damit, die Standortprüfungen in Auftrag zu geben. Wie berichtet, sind jetzt noch zwei Standorte für die Fußgänger- und Radfahrerbrücke von der Harburger Innenstadt zum Binnenhafen in der engeren Wahl: eine Brückenverbindung zwischen Großer Schippsee und Schellerdamm (Variante A), und die Verbindung zwischen Schlossmühlendamm und Harburger Schloßstraße.

Beide Standorte, so von Ladiges in der Ausschusssitzung, hätten Vor- und Nachteile. Bevor der Bezirk allerdings konkrete und damit teure Brückpläne für beide Standorte in Auftrag geben solle, sei es kostengünstiger, die Standorte selbst eingehend zu prüfen, um sich dann für einen Standort und einen Brückenplan zu entscheiden. Für Planungen und Standortgutachten gibt der Bezirk Harburg damit 45 000 bis 50 000 Euro aus. "Derzeit schätzen wir Nettokosten für den Bau der Brücken zwischen 4,2 Millionen und 5,4 Millionen Euro, wobei eine Brücke am Standort B die teurere Variante sein wird", sagte von Ladiges.

Mit ihrer Entscheidung, an dem Projekt festhalten zu wollen und weitere Gutachten einzuholen, erntete die SPD-Fraktion den Spott der CDU, die gegen den Auftrag gestimmt hatte. "Wenn ich das jetzt richtig verstehe gebt ihr Geld für die Planung einer völlig überflüssigen Brücke aus, die ihr euch in den nächsten zehn oder 15 Jahren überhaupt nicht leisten könnt. Wir haben in Harburg wahrlich andere Sorgen als Landschaftsbrücken", sagte CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer. Das Gegenargument der SPD brachte Ausschussvorsitzender Muammar Kazanci (SPD) auf den Punkt: "Wenn wir keine Planungen haben, können wir auch keine Mittel einwerben."

Ein zweites, inzwischen nicht weniger umstrittenes, Harburger Brückenprojekt stand auf der Tagesordnung des Ausschusses. Dipl.-Ing Dietmar Gehrt, Leiter des Fachbereichs Entwurf beim Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) brachte die Ausschussmitglieder auf den aktuellen Stand der Ausschreibung für die Brücke über den Lotsekanal. Auch ihren Verkehrswert sieht die CDU als verschwindend gering an. Nach dem Desaster der ersten Ausschreibung wird das Projekt nun in deutlich abgespeckter Form ausgeschrieben. Der Kostenrahmen soll zwei Millionen Euro nicht überschreiten. "Das Öffnen der Brücke für den Schiffsverkehr wird länger dauern, die Brücke wird schmaler, und eine Fernsteuerung ist auch nicht mehr vorgesehen", so Gehrt.

Am Ende eines Wettbewerbs rechnet der LSBG mit fünf Bietern, die ihre eigenen Vorschläge und Pläne vorstellen können. Wichtigste Bedingung: Die Bieter müssen den Kostenrahmen einhalten. Gehrt rechnet damit, dass die Ausschreibung dieses Mal funktionieren wird, weil der Zeitrahmen für den Bau großzügiger als bei der letzten Ausschreibung bemessen ist. Eröffnung soll im Spätherbst 2014 sein.