Bürgerinitiative Vogteistraße kritisiert Expertise zur Verbesserung der Tempo-30-Zone

Harburg. Der Ausschuss für Inneres, Bürgerservice und Verkehr befasst sich am kommenden Montag, 18. März, 18 Uhr, im Sozialen Dienstleistungszentrum, Harburger Rathausforum 1, in öffentlicher Sitzung allein mit dem Thema Jägerstraße/Vogteistraße. Hintergrund sind die von einer örtlichen Bürgerinitiative geforderten Verbesserungen in der Tempo-30-Zone, um zunehmenden Durchgangsverkehr zu stoppen. Ende vergangenen Jahres hatte ein Hamburger Ingenieurbüro im Auftrag der Bezirksverwaltung die Durchfahrtsbreiten mit mobilen Pollern verändert und den Durchgangsverkehr vorher und nachher gezählt.

Dem Ausschuss waren die Ergebnisse vor einem Monat vom Ingenieurbüro vorgestellt worden. Es gab keine deutlichen Veränderungen, selbst zu Verkehrszählungen früherer Jahre. In der Sitzung am kommenden Montag werden die Vertreter der Bürgerinitiative öffentlich ihre Positionen deutlich machen können, erklärt der Ausschussvorsitzende Ernst Hornung, CDU.

Auf Einladung der Verwaltung hatte sich die Bürgerinitiative bereits Anfang der Woche mit den Unersuchungsergebnissen befassen können. Heute, am Donnerstag, kommen Vertreter der Verwaltung, der verkehrsbehördlichen Abteilung der Polizei und der Politik zu weiteren Beratungen zusammen. Gestern brachte Isabel Wiest als Vertreterin der Bürgerinitiative Vogteistraße ein weiteres Schreiben in Umlauf, in dem sie die Korrektheit des in Auftrag gegebenen Untersuchungsverfahrens in Zweifel zieht.

Isabel Wiest schreibt unter anderem: "Es werden nun aber Varianten zur Diskussion gestellt, die überhaupt nicht Teil der Aufgabenstellung waren. Die eigentliche, zeitgemäße und professionelle Gestaltung einer verkehrsberuhigten Zone 30, die einen gleichmäßigen geschwindigkeits-angepassten Verkehrsfluss ohne Bremsen und Anfahren gewährleistet, wird völlig vernachlässigt, ebenso die Ziele einer 30er Zone. Einseitig wird ein möglichst ungehinderter Schwer- und Individualverkehr analysiert".

Sie erklärt, dass die Anwohner nun mehr als irritiert seien und erinnert an den im September vergangenen Jahres einstimmig gefassten politischen Beschluss zur Umgestaltung des Straßenzuges, damit er als verkehrsberuhigte Tempo 30 Zone besser wahrgenommen werden kann.

Der Straßenzug Jägerstraße/Vogteistraße, der eine direkte Verbindung in die niedersächsische Nachbargemeinde Seevetal, Ortsteil Meckelfeld, schafft, war 1997 auf Beschluss der SPD von einer Hauptstraße zu einer Wohngebietsstraße mit Tempo 30 runtergestuft worden. Ausschussvorsitzender Ernst Hornung: "Wir führen in der Angelegenheit zahlreiche Diskussíonen. Da ist dann auch wieder von Hauptstraße und Tempo 50 die Rede. Wir wollen nun versuchen, einen Weg der Vernunft zu finden, der von allen Seiten getragen werden kann."

Zu den entschiedenen Gegnern der Fahrbahnverschwenkungen zur Verkehrsberuhigung zählt unter anderem die Hamburger Hochbahn AG mit ihrem Linienbusbetrieb. Insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten leiden stehende Fahrgäste - so die Hochbahn - durch Slalomfahrt und Abbremsen an Pollern.