Das generationsübergreifende Hilfsprojekt der Stadt besteht jetzt bereits seit dem Jahr 2008. Erfahrungsaustausch im Stieglitzhaus.

Buxtehude. Die Baby-Patinnen sind ein Bestandteil der familienfreundlichen Stadt Buxtehude, das sagt Antje Quedens, die den Einsatz der "Ersatz-Omas" koordiniert und Kontakte zu den Familien mit Kindern herstellt. Seit 2008 stehen die Baby-Patinnen, wenn es gewünscht wird, jungen Familien mit Rat und Tat zur Seite. Die erfahrenen Frauen bieten ihre Unterstützung an und hüten die Kinder, wenn die Eltern etwas Zeit für sich brauchen. Ehemals im Mehrgenerationenhaus angesiedelt, sind die Baby-Patinnen heute eine Service-Leistung der Stadt Buxtehude, so Antje Quedens.

Die Idee für die Patinnen kam von den Mitarbeiterinnen des Gleichstellungsbüros gemeinsam mit einer Mitarbeiterin der VHS-Buxtehude. Viele Menschen haben sich Gedanken gemacht, wie man jungen Familien unkompliziert helfen könnte, berichtet Quedens von den Anfängen. Wichtig sei dabei, dass die Patinnen nicht nach kurzer Zeit die Familien verlassen, sondern für die Familien, insbesondere für die Kinder, verlässliche Ansprechpartner sind.

Für einige Familien sei die Baby-Patin schon zu einer Art "Ersatz-Oma" geworden. "In vielen Fällen sind die Patinnen vom Säuglingsalter der Kinder an bis zum Start in den Kindergarten fest in den Familien verankert", sagt die Koordinatorin.

Jeden zweiten Dienstag im Monat treffen sich die derzeit 27 Aktiven zum Erfahrungsaustausch. An diesem Dienstag wollen die Frauen ab 18.30 Uhr im Stieglitzhaus, Stieglitzweg 1L, interessierte Familien und Bürger über die Ausbildung der Baby-Patinnen informieren, ihren neuen Infoflyer vorstellen und über das geplante Baby-Patinnen-Fest berichten.

Auch warum sind die Baby-Patinnen so gefragt, wird ausführlich erklärt: "Viele junge Familien in Buxtehude und Umgebung sind neu zugezogen, sie kennen noch nicht viele Leute und die eigenen Eltern leben oft weit entfernt. Deshalb seien die Baby-Patinnen eine willkommene Unterstützung, wenn es um die Betreuung des Babys oder der Geschwisterkinder geht, organisatorische, soziale und gesundheitliche Fragen geklärt werden müssen oder neue Kontakte in Buxtehude gesucht werden", so Antje Quedens.

"Mütter und Väter schildern mir ihre Wünsche bezüglich der Zeit oder die gewünschte Tätigkeit der Patin. Viele haben ganz konkrete Vorstellungen, wie regelmäßig einer Sportart nachzugehen, oder mit dem älteren Kind einen Schwimmkurs zu besuchen", beschreibt die Buxtehuderin die ersten Kontakte zwischen Eltern und Paten. Manche möchten zunächst ein Gespräch zum Kennen lernen und legen dann Termine mit der Patin gemeinsam fest.

Antje Quedens sucht bei Anfragen in ihrer Kartei eine Patin mit freier Zeit heraus, die auch nach Möglichkeit in der Nähe der zu vermittelnden Familie wohnt.

Baby-Patinnen, die derzeit im Alter zwischen 40 und 70 Jahren sind, möchten Zeit und Hilfe schenken, wie es eine gute Nachbarin, eine Oma, die Tante, die in der Nähe wohnt, tun würde, so Quedens. Bis heute wurden Kontakte zu mehr als 150 Familien gepflegt. Zurzeit betreut jede Patin ein oder mehrere Kinder. Baby-Patinnen möchten besonders den Familien mit mehreren Kindern und Migrantenfamilien ihre Hilfe anbieten. "Menschen, die nicht aus unserem Land kommen, haben oft besondere Probleme, bei denen Patinnen helfen können, etwa bei der Suche nach einem Kinderarzt oder der Begleitung zum Kinderarzt, falls fehlende Sprachkenntnisse ein Problem sein können", sagt Quedens.

Ganz klar sei, dass die Baby-Patinnen weder Haushaltshilfen, Tagesmüttern oder Krippenerzieherinnen den Arbeitsplatz streitig machen wollen, so Quedens. "Uns geht es nur um ein Angebot von Hilfe."

Betreut werden ausschließlich Familien aus Buxtehude, mit Babys und Kleinkindern bis zu zwei Jahren. Die Baby-Patinnen werden in einem VHS-Kurs von einer Sozialpädagogin und einer Hebamme geschult. Sie arbeiten ehrenamtlich und erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung. Die Stadt Buxtehude macht den Familien die ersten 12 Stunden zum Geschenk, die Patinnen werden für diese Stunden von der Stadt Buxtehude bezahlt. Danach zahlt jede Familie selbst an die Patin. Die Aufwandsentschädigung beträgt dann vier Euro pro Stunde.

Wer einen ersten Kontakt knüpfen möchte, erreicht Antje Quedens unter 01520 897 37 12. Ansprechpartnerin ist zudem Sophie Schröder vom Familienservicebüro der Stadt Buxtehude, Telefon 04161/501 24 30.