Zwölf Sportvereine der Gemeinde präsentierten ihr Angebote gemeinsam in Nenndorf. Initiative plant eine Gästekarte

Rosengarten . Erwachsene wie auch Kinder bewegen sich zu wenig, sitzen häufig viel zu lange vor dem Fernseher oder dem Computer. Die Folge sind - wie Studien ergaben - motorische Störungen. Manche Kinder können beispielsweise schon nicht mehr seitwärts oder rückwärts gehen - geschweige denn, über einen Schwebebalken balancieren. Kinder in der Stadt leiden deutlich häufiger unter Erscheinungen der Bewegungsarmut als Kinder auf dem Land, deren Bewegungsraum größer ist. Weil die negative Entwicklung aber auch auf dem Land zugenommen hat, ist die Sportwissenschaftlerin Andrea Peters, 48, aus Rosengarten-Leversen seit zwei Jahren bemüht, die gut 15.000 Einwohner der Gemeinde über Kindergärten, Schulen, offene Jugendarbeit und Sportvereine in Schwung zu bringen. Ihre Arbeit wird von der Gemeinde und dem Jugend-, Sozial- und Sportausschuss unterstützt.

Am vergangenen Wochenende zeigten im Forum der ehemaligen Hauptschule Nenndorf alle zwölf Sportvereine und das "Sportprojekt Rosengarten" bei der Veranstaltung "all about sports", was sie zu bieten haben. Mehr als 200 Besucher wurden gezählt.

Mit ihrem "Sportprojekt Rosengarten" veranstaltet Andrea Peters regelmäßig ein- bis zweimal im Jahr "Runde Tische" mit Kindergärten, Schulen und Sportvereinen, um Bewegungsprojekte zu entwickeln. "Es gibt für viele Sportarten sehr gute und engagierte Übungsleiter", sagt Andrea Peters, "Kindergärten, Schulen und Vereine können interessante Bewegungsangebote für alle Altersgruppen schaffen. Für Kinder und Jugendliche bieten wir jetzt schon mit der Aktion 'Kids in Bewegung' 27 verschiedene Sportarten von Akrobatik bis Zumba." Peters zieht nach ihrer im Mai 2011 angefangenen Arbeit bereits eine positive erste Zwischenbilanz: "Ich merke, dass wir alle zusammen bereits aktiver geworden sind und uns mehr aufeinander zu bewegen. Bei unserer Veranstaltung am Wochenende in Nenndorf haben sich alle Vereine mit ihren Angeboten gemeinsam nach außen dargestellt. Nicht in einem Konkurrenzverhältnis, sondern in einem Miteinander".

Wie es mit ihrer Arbeit weiter geht? "Im Oktober machen wir Bestandsaufnahme. Danach wird der Jugend-, Sozial- und Sportausschuss über die Zukunft der Projektarbeit entscheiden", sagt sie. Zuvor aber wird das Anfang September stattfindende Rosengarten-Sportfest vorbereitet, das dieses Jahr vom TV Vahrendorf ausgerichtet wird. Am Sportfest können sich alle der rund 15.000 Einwohner der Gemeinde beteiligen und natürlich im Laufe des Jahres darauf vorbereiten. Jeder hat die Chance, bei entsprechender Punktezahl das Sportabzeichen zu erhalten. Zu den Disziplinen zählen Weit- und Hochsprung, Sprint und 800-Meter-Lauf, Schlagball, Kugelstoßen und Schwimmen. Die Preisverleihung erfolgt Anfang 2014.

Um die Bewohner Rosengartens noch mehr mit den Sportangeboten der Vereine vertraut zu mache, regt Andrea Peters an, eine Gästekarte ins Leben zu rufen. "Das wird eines der nächsten Themen am Runden Tisch mit den Vereinen sein", sagt sie. Mit einer Gästekarte könnten Besucher Sportangebote kennen lernen, ohne dem Verein beitreten zu müssen.

Bei der Wochenend-Veranstaltung "all about sports" stellte sich neben den Sportvereinen auch der seit 2003 aktive Verein "Präventionsarbeit Rosengarten" (PRR) vor. Der Verein arbeitet unter anderem mit Kindergärten und Schulen zusammen, informiert über Drogen und Gewaltprävention. PRR-Sprecher Rudolf Abrams hatte Schaumstoffkeulen, sogenannte "Encounter Batakas", mitgebracht, mit denen in der Präventionsarbeit nach Fairnessregeln gekämpft wird. Abrams: "Kräftemessen ist völlig normal, insbesondere unter männlichen Kindern und Jugendlichen. Gegeneinander kämpfen erfordert aber einen fairen Umgang. Mann gegen Mann. Und wenn einer aufgibt, dann ist auch Schluss und man gibt sich die Hand." In Rosengarten gibt es seinen Worten nach im Vergleich zu anderen Regionen im Landkreis Harburg nur wenige jugendtypische Probleme.