Eine Glosse von Susanne Gerlach

Schenken und Verleihen sind ja eigentlich zweierlei. Beides will jedoch gelernt sein. Eigentlich schenke ich gern, doch in letzter Zeit erzeugt das Feedback bei mir höchstens ein gedachtes "geschenkt!"

Zu einem liebevoll ausgesuchten Strampler mit Aufdruck "zahnlos glücklich" kräht die junge Mutter: "Kann ich ja gar nicht in den Trockner stecken!" Die Idee, meinem Markt-Kumpel endlich zu einem eigenen Marktbüdel - gefüllt mit Orangen - zu verhelfen, erntet ein: "Davon habe ich Durchfall bekommen." Auch eine CD mit besonderen Texten ruft bei einem Kollegen nur ein verächtliches "die Stimme geht gar nicht" hervor.

Nun schenke ich nix mehr. Und auch verleihen werde ich nichts mehr, denn die Leihgabe wiederum, nehmen viele gern als Geschenk. Ganz ohne zu murren.

Ob Tonträger, Bücher oder Backblech - nichts findet ohne Mahnung wieder zu mir nach Hause. Da halte ich es doch in Zukunft wie der Fischhändler aus "Asterix" mit Namen "Verleihnix"! Und bei dieser Gelegenheit: Wer hat eigentlich mein Romy-Schneider-Buch?!