Buchholz/Winsen . Mit einer "Petition für eine faire Krankenhausfinanzierung" an den Deutschen Bundestag gewandt haben sich beim Krankenhausgipfel in Berlin jetzt mehr als 1000 Geschäftsführer und Führungskräfte von Kliniken in ganz Deutschland. Unter den Teilnehmern des Gipfels, zu dem die Deutsche Krankenhausgesellschaft geladen hatte, waren auch Dr. Christian Pott, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Buchholz, Hannelore Jutzi und Susanne Tamm, Verwaltungsleiterinnen der Krankenhäuser Buchholz und Winsen, sowie Klaus-Jörg Bossow, Manager im Elbe-Heide-Krankenhausverbund.

In der Petition appellieren die Krankenhausvertreter an die Bundesregierung, die Vergütungen für 2013 so anzuheben, "dass die unabwendbaren Kostensteigerungen refinanziert werden können".

Immer mehr Krankenhäuser gerieten derzeit in die finanzielle Schieflage, monierten die Teilnehmer. Gleichzeitig stelle die Politik über neue Gesetze wachsende Anforderungen in Bezug auf Hygiene, Qualität und Personal. Die Preissteigerung für Krankenhausleistungen werde von der Politik auf unter zwei Prozent begrenzt, während die Tarifsteigerung mindestens vier Prozent betragen werde.

"Zu schaffen macht uns auch, dass die aufgrund des medizinischen Fortschritts, aber auch wegen einer älter werdenden Bevölkerung notwendige Ausweitung von Krankenhausleistungen zu maximal 50 Prozent bezahlt wird, den Rest tragen die Krankenhäuser", sagte Dr. Christian Pott. Die einzige Möglichkeit, gegen zu steuern, seien weitere Personaleinsparungen.

Jede zweite deutsche Klinik werde 2013 rote Zahlen schreiben, sagte Alfred Dänzer, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Er sprach von einem "Problem von nationaler Tragweite" und forderte Hilfe für die Krankenhäuser noch im ersten Halbjahr dieses Jahres. Auch die Bundesländer müssten ihrer Verpflichtung zur Förderung von Krankenhausinvestitionen stärker als bisher nachkommen. Im November hatte das Krankenhaus Salzhausen einen Insolvenzantrag gestellt. Jetzt steht die Klinik unter einem finanziellen Schutzschirm. Mittlerweile haben fünf Krankenhäuser in Niedersachsen Insolvenz angemeldet.