Harburg. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Es gibt weder mehr noch weniger Verkehrsbelastungen auf der Jägerstraße und Vogteistraße als in früheren Jahren. Und der seit September laufende Versuch, mit Hilfe provisorisch aufgestellter Hindernisse den Durchgangsverkehr zu beeinflussen, hat zu keinem messbaren Rückgang der Fahrzeuge geführt, die täglich den durch Wilstorf und Rönneburg bis ins niedersächsische Meckelfeld führenden Straßenzug benutzen.
Ein Projektmitarbeiter der Hamburger Ingenieurgesellschaft Lehne hatte jetzt dem Harburger Verkehrsausschuss die Auswertungen der Verkehrszählungen von September und November vorgetragen - vor Aufstellen der Hindernisse und mit Hindernissen. Bezirkspolitik und Verwaltung hatten die Untersuchungen in Auftrag gegeben, weil eine Anwohnerinitiative - wie berichtet - die Verkehrsbelastung nicht mehr ertragen will und den Ausschluss von Lastwagen fordert.
Die jetzt vorgestellten Messergebnisse werden in den im Ausschuss vertretenden Fraktionen beraten. Ausschussvorsitzender Ernst Hornung, CDU: "Im März folgt eine Sondersitzung, in der nur dieses Verkehrsthema auf der Tagesordnung stehen wird. Dann werden auch die Auswirkungen der Hindernisse auf den Wirtschaftsverkehr und den Öffentlichen Personennahverkehr zur Sprache kommen. Und die Anwohnerinitiative wird sich gleichberechtigt äußern können."
Auf der Jägerstraße fahren täglich zwischen 5700 und 6700 Fahrzeuge, davon 7,8 Prozent Lastwagen. Mehr als die Hälfte davon sind Busse der Hochbahn. Auf der Vogteistraße sind es zwischen 7500 und knapp 8000 Fahrzeuge, davon drei Prozent Lkw. Dort fahren weniger Busse. Etwa 1000 Pkw zweigen von der Vogteistraße über Kanzlerstraße, Kanzlershofer Weg nach Neuland zum Großmoordamm in Richtung Autobahn ab.
Verkehrsexperten stufen die Verkehrsbelastung von Jägerstraße/Vogteistraße für eine Durchgangsstraße als "eher gering" ein. Für eine verkehrsberuhigte Tempo-30-Zone, wie sie vor rund 15 Jahren auf politischen Beschluss der SPD eingerichtet wurde, sei die Belastung allerdings hoch.
(gip)