Der Schulausschuss votiert für eine Erweiterung des Angebotes an der Oberschule Rosengarten

Winsen/Nenndorf/Hanstedt . Die Oberschule Rosengarten in Nenndorf soll einen gymnasialen Zweig bekommen. Diese Empfehlung hat der Kreisausschuss für Schule, Sport und Kultur am Montagabend abgegeben. Für den Gymnasialzweig in Nenndorf votierten 14 Mitglieder, vier stimmten dagegen und drei enthielten sich. Jetzt wird der Kreistag am Donnerstag, 7. März, über die Empfehlung abstimmen.

"Mit Einführung eines gymnasialen Angebotes wird die Oberschule Rosengarten, wie Niedermarschacht und Jesteburg gezeigt haben, auch für Eltern mit haupt- und realschulempfohlenen Kindern erheblich an Attraktivität gewinnen", hieß es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. "So dürfte es wahrscheinlich sein, dass alle diese Schüler aus der Gemeinde Rosengarten künftig das Haupt- und Realschulangebot der Oberschule Rosengarten in Anspruch nehmen und Anmeldungen an der Oberschule Jesteburg und der Integrierten Gesamtschule Buchholz nur noch ganz vereinzelt zu verzeichnen sein werden." 99 Eltern pro Jahrgang der Klassen 3 und 4 aus Rosengarten hatten sich bei einer Befragung für das gymnasiale Angebot ausgesprochen - damit war die Mindestgrenze von 75 Interessenbekundungen erreicht worden. An der Oberschule Hanstedt hatten zu wenige Eltern für einen gymnasialen Zweig votiert, was Schulleiterin Susanne Graßhoff sowie der SPD-Abgeordnete Professor Jens-Rainer Ahrens bedauerten.

Der Landkreis geht davon aus, dass von den 99 Interessensbekundungen in Rosengarten 53 auf das Haupt- und Realschulangebot der Oberschule Rosengarten entfallen. So verbleiben 46 Schüler für das gymnasiale Angebot. "Diese 46 Schüler und die rund 30 Schüler, die zum Schuljahr 2013/14 die Integrierte Gesamtschule in Hittfeld besuchen werden, könnten dem Gymnasium Hittfeld fehlen", sagte die Ausschussvorsitzende Martina Oertzen (CDU), die im Gegensatz zu ihrer Partei gegen den Gymnasialzweig stimmte. Ihre Begründung: "Meine Sorge gilt dem Schulstandort Hittfeld. Meine Sorge ist, dass das Gymnasium in die Zweizügigkeit geht."

Ihr Parteikollege Dr. Hans-Heinrich Aldag sprach indes vom "Preis der Freiheit", vom Ringen der Schulen um Schüler. "Ich sehe das Gymnasium Hittfeld als gesichert an", sagte Aldag. Wenn Schüler eine Gymnasialempfehlung bekämen, würden viele Eltern sicherlich das Gymnasium wählen.

"Natürlich mache ich mir Sorgen darüber, ob die Prognosen der Verwaltung wirklich eintreffen werden", sagte der Schulleiter des Gymnasiums Hittfeld, Stefan Weinreich, dem Hamburger Abendblatt. "Sollten die Prognosen sich bewahrheiten, werden wir versuchen, die Qualität an unserer Schule weiter zu verbessern. Angemeldet wird am 29. und 30. Mai - erst danach können wir sagen, welche Auswirkungen die Oberschule Rosengarten wirklich auf uns hat."

Astrid Dageförde, Schulleiterin der Oberschule Rosengarten, freute sich indes über das Votum des Ausschusses und zeigte sich "zuversichtlich, dass die Zukunft des Schulstandortes Rosengarten gesichert ist".