Tostedt. Der Streit um den Kita-Bau an der Dieckhofstraße in Tostedt geht weiter. Einige Eltern der Kinder, die die Grundschule Dieckhofstraße besuchen, wehren sich gegen den geplanten Kita-Bau an der Straße und setzen sich für den Bau an anderer Stelle ein. Um ihrem Kampf mehr Ausdruck zu verleihen, trafen sie sich auf dem Schulhof und hielten selbst gemalte Schilder mit der Aufschrift "Lasst uns doch den Platz zum Spielen" hoch. Auch einige Senioren der gegenüber liegenden Wohnanlage des Tostedter Herbergsvereins waren mit dabei.

Initiatorin dieser Aktion ist Simone Meyer, die auch dem Schulelternrat der Grundschule angehört und die viele Tostedter als Organisatorin des "Bärenfrühstücks" kennen. "Die Grundschulkinder werden für die Kita einen großen Teil ihres Schulhofes einbüßen", sagt sie. "Warum quetscht man eine Kita in den Ort und nimmt den Kindern den Platz zum Spielen?"

Als Alternative schlägt die zweifache Mutter den Standort Düvelshöpen vor, wo die Gemeinde ein eigenes Grundstück hält. Diese Idee ist nicht neu. Sie wurde schon von der Initiative, die einen Bürgerentscheid am Sonntag, 3. März, zum umstrittenen Kita-Bau erwirkt hat, in die Diskussion eingebracht.

Doch Samtgemeindebürgermeister Dirk Bostelmann sagt, dieses Areal solle einer möglichen Erweiterung der weiterführenden Schulen dort vorbehalten bleiben. Auch "die heute schon prekäre Verkehrssituation vor dem Gymnasium" spreche gegen den Bau an dieser Stelle. Zudem müsste die Samtgemeinde schätzungsweise 350.000 Euro in die Erschließung der anliegenden Straßen investieren.

Vor allem aber könne nicht die Rede davon sein, dass die Kinder der Grundschule Dieckhofstraße nicht genügend Platz zum Toben hätten. Vorgeschrieben seien fünf bis neun Quadratmeter pro Schüler. Nach dem Kita-Bau hätten die Grundschüler immer noch nahezu das Dreifache der vorgeschriebenen Fläche zur Verfügung, sagt Bostelmann.

Der Samtgemeindebürgermeister ist überzeugt, dass die Anwohner anderer möglicher Standorte die Kita ebenso wenig nicht haben möchten. "An den anderen Standorten wäre der Bau aber teurer, deshalb haben wir uns für die Dieckhofstraße entschieden."