Am Helmsweg in Harburg sollen 350 Studentenwohnungen und die Feuerwehr unter ein Dach

Harburg. Für Studenten und Auszubildende bietet der Bezirk Harburg zu wenig preiswerten Wohnraum. Und für die Freiwillige Feuerwehr Harburg (FFH) gibt es zurzeit nur ein Übergangsquartier am Lotsekai im Binnenhafen. Diese beiden bislang ungelösten Probleme können für Harburgs Politik und Verwaltung nun mit einem Schlag der Vergangenheit angehören. Investor Dietrich von Stemm und Architekt Bernhard Winking (Büro Winking-Froh) stellten im Stadtplanungsausschuss erste Entwürfe für ein rund 35 Millionen Euro teures Bauvorhaben vor, das auf einem gut 5.000 Quadratmeter großen Grundstück, hinter dem Amtsgericht, an Helmsweg/Zur Seehafenbrücke möglicherweise mit Baubeginn ab erstem Quartal 2014 verwirklicht werden soll.

Für 350 Studenten oder auch junge Menschen in Berufsausbildung soll ein drei- bis fünfgeschossiges Haus geschaffen werden. Es wäre die bislang größte Unterkunft für Studenten im Bezirk Harburg. Nur etwa ein Drittel der rund 6.000 Studenten der TU-Hamburg-Harburg findet in Harburg bislang bezahlbaren Wohnraum. Zweier-Appartements mit gut 45 Quadratmeter Wohnfläche sieht der Neubau vor, daneben Gemeinschaftsräume und eine Tiefgarage mit 75 Stellplätzen. Die Wohnungsmiete pro Student wird mit 215 Euro angegeben, die Stellplatzmiete mit 50 Euro.

Und mit Zufahrt von der Straße Zur Seehafenbrücke soll die Freiwillige Feuerwehr Harburg (FFH) endlich einen Standort erhalten, der ihrem Einsatzgebiet entspricht. Zuvor hatte die FFH auf dem früheren Gelände des Technischen Hilfswerks am Alten Postweg einem anderen Neubauprojekt weichen müssen und befindet sich nun in der Übergangsunterkunft am Lotsekai. Das künftige Feuerwehrhaus mit vier Hallenplätzen und Gemeinschaftsräumen an der Seehafenbrücke wird von der FFH und dem Gebäudemanagement der Hamburger Berufsfeuerwehr ausdrücklich gutgeheißen. Klaus Fehling (Gebäudemanagement): "Unter den Gesichtspunkten der einsatzstrategisch guten Lage, der zentralen Verkehrsanbindung und guten Erreichbarkeit für Wehrmitglieder, steht die FFH dem geplanten Vorhaben positiv gegenüber."

Zustimmung erhielt Investor Dietrich von Stemm auch von allen Vertretern der Bezirkspolitik. Sie sprachen sich dafür aus, dass die Planung für das vorgestellte Projekt umgehend aufgenommen werden sollte. Auf dem Grundstück befindet sich noch ein altes Mehrfamilienhaus, das noch abgerissen werden muss. Der Investor hatte das Grundstück dem Vorbesitzer Telekom abkaufen können. Und er hatte Glück. Eigentlich sieht der Bebauungsplan von 1978 an der Stelle Gemeinbedarfsnutzung vor. Die Schulbehörde hätte dort eine Dreifeld-Sporthalle bauen können. Die Behörde will die Halle nun aber an der Bissingstraße bauen.

Für das Projekt am Helmsweg ist es notwendig, die Bewohner der Nachbarschaft in die Planung einzubeziehen. Dietrich von Stemm sagte zu, dies in eigener Regie vornehmen zu wollen. Am Helmsweg und dem angrenzenden Bleicherweg stehen immerhin rund 20 Mehrfamilienhäuser mit etwa 200 Bewohnern, die vom Bauvorhaben betroffen wären.

Architekt Bernhard Winking, der unter anderem den Channel Tower und das neue Polizeikommissariat entworfen hatte, erntete Kritik, weil das rotgeklinkerte Studentenwohnheim wie das Kommissariat aussehe. Er wies den Vorwurf zurück.