Harburg. Die Kontroverse um die Benennung neuer Straßen und eines Platzes im Bereich Binnenhafen ist beendet. Der Regionalausschuss Harburg hat die Vorschläge der Fraktionen in seiner jüngsten Sitzung beraten und die Namensgebung nunmehr beschlossen.

Der durch die Umgestaltung der Schlossinsel entstandene Park vor dem Harburger Schloss soll künftig den Namen Gebrüder-Cohen-Park tragen. Albert und Luis Cohen hatten 1856 in Harburg eine Schuhfabrik gegründet, aus der später die Phoenix AG hervorging. Mit ihrer Initiative hatten die Söhne einer jüdischen Bankiersfamilie die wirtschaftliche Entwicklung Harburgs maßgeblich geprägt. Die FDP hatte in ihrem Antrag für "Herzog-Otto-Park" plädiert. Weil sich der Adlige um Harburgs Stadtrecht verdient gemacht hatte und auch "mit dem Raubrittertum aufgeräumt" habe, hätte sich auch die CDU für den Vorschlag erwärmen können, stimmte aber letztlich mit der SPD.

Auch in Fall der neuen Straße zwischen Karnapp und Veritaskai wurden die Liberalen überstimmt. Sie hatten Am alten Harburger Bahnhof als Namen vorgeschlagen. Künftig wird sie aber, wie von der SPD beantragt, Theodor-Yorck-Straße heißen. Yorck kam ebenfalls 1856 nach Harburg und wurde zu einem führenden Vertreter der Arbeiterbewegung. "Das ist auch deshalb eine gute Entscheidung, weil Theodor Yorck als Arbeitnehmervertreter ein Pendant zu den Cohens als Arbeitgeber darstellt", so der Ausschussvorsitzende Torsten Fuß (SPD).

Die Verlängerung der Straße An der Horeburg auf der Schloßinsel soll künftig auf Vorschlag des Helms-Museums "Am Festungsgraben" heißen. Alle Namen müssen jetzt noch vom Staatsarchiv geprüft werden.