Wissenschaftler des Museums am Kiekeberg widmen sich der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Rosengarten. Nach der erfolgreichen Eröffnung des Agrariums 2012 greift das Freilichtmuseum Kiekeberg jetzt ein neues Forschungsprojekt an: die Nachkriegszeit im Landkreis Harburg. Wissenschaftler aus dem Museum, von Universitäten und Archiven sichern Quellen und befragen Zeitzeugen.

Es geht beispielsweise darum, wie sich das Bauen und Wohnen im Süden Hamburgs in der Nachkriegszeit verändert hat. "Kaum ein Landkreis veränderte sich so stark wie unserer", sagt Joachim Bordt, Landrat des Landkreises Harburg und Schirmherr des neuen Forschungsprojekts. "Wir hatten nach dem Zweiten Weltkrieg vier Mal mehr Einwohner als 1939." Bordt erhofft sich auch Erkenntnisse für die zukünftige Gestaltung des Landkreises, die in die Bau- und Verkehrsplanung, aber auch bei Umbauten in Ortskernen einfließen sollen.

2013 feiert das Freilichtmuseum seinen 60. Geburtstag. Denn am 5. Dezember 1953 wurde das erste Gebäude auf dem Gelände errichtet. Auch im Jubiläumsjahr gibt es neue Aktionstage wie das Salatfest, den Nutzpflanzenmarkt und fünf Sonderausstellungen.

Im vergangenen Jahr besuchten insgesamt 218 000 Menschen das Freilichtmuseum am Kiekeberg und seine Außenstellen Museumsbauernhof Wennerstorf, Feuerwehrmuseum Marxen, Mühlenmuseum Moisburg und Ziegelei Rusch. Das Freilichtmuseum allein zählte 190 000 Besuche. Einen deutlichen Beitrag dazu leistete die neue Ausstellungswelt Agrarium, die Anfang Mai eröffnet wurde und dem Museum 45 000 zusätzliche Besucher bescherte, unter anderem auch aus Berlin und dem Ruhrgebiet. Die Besucherstatistik zeigt auch, dass viele Kinder zu den Gästen des Museums zählen. In 2012 besuchten 89 500 Kinder das Museum. "Wir sind ganz bewusst ein Museum für jedes Alter, aber auch für alle Bevölkerungsschichten", sagt Museumsdirektor Rolf Wiese. "Bei uns kann jeder etwas lernen"

Auch der Förderverein des Museums hat bereits Projekte für dieses Jahr in Planung: den Umbau der Stellmacherei in Langenrehm zu einem lebendigen Museum sowie die Restauration eines Bauernhauses am Wohnheim Wennerstorf.