Eine Glosse von Alexandra Schulz

Ich heiße Schulz, mit Nachnamen. Vielleicht tendiere ich deshalb zu ungewöhnlichen Namen bei der Benennung von Haustieren. Luna, Mia oder Kira jedenfalls hieße meine Katze nicht, hätte ich denn eine. Diese drei sind die beliebtesten Katzennamen 2012, das meldet ein Unternehmen für Haustierversicherungen. Quelle sei die Datenbank, sie umfasse 12.000 bis 14.000 Katzen, sagt ein Sprecher des Unternehmens, der Name müsse beim Versichern angegeben werden. In den Top 30 der Jahre 1994 bis 2010 ist Felix auf Platz eins - und Minka ist sogar so beliebt, dass der Name auf Platz 13 und 15 steht.

Für die Hitliste des vergangenen Jahres haben sich die Leute von der Haustierversicherung prominente Namensvorbilder ausgedacht. Für Luna sei Loona verantwortlich, vermuten sie, die Sängerin sei im Juni nämlich im Playboy gewesen, da haben sich sicher einige inspiriert gefühlt. Na ja. Gut. Kira komme sicher von der Schauspielerin Keira Knightley, wird vermutet. Und die Mias seien benannt nach M.I.A., einer Sängerin aus England. Jeder Name lässt sich prominent begründen. Bis auf den Neuntplazierten. "Mit ,Tiger' kann nur die gleichnamige Urwaldbewohnerin und Großkatze gemeint sein", steht in der Meldung. Warum nicht der Golfer Tiger Woods? Oder Emma Tiger Schweiger, Tochter von Til?

Sollte ich je eine Katze haben, nenne ich sie vielleicht Schulz, mit Vornamen. Bei der Versicherung wäre sie gemeldet als Schulz Schulz. Und sollte sie es auf eine Hitliste schaffen, bin ich auf das prominente Vorbild gespannt.