Bürger im Kreis Lüneburg können jetzt Einwände gegen geplante Flächen für Anlagen äußern

Lüneburg . So groß war das Interesse an einer politischen Sitzung in der Lüneburger Ritterakademie selten: Vor deutlich mehr als 100 Zuschauern haben die Mitglieder des Ausschusses für Erneuerbare Energien und Raumordnung über den Beginn des förmlichen Beteiligungsverfahrens für die geplanten Windräder-Flächen im Kreis entschieden.

Einbezogen worden sind die Bürger zwar bereits vorher, jetzt aber beginnt das offizielle Verfahren zur Einrichtung von Vorrangflächen für Windenergie. "Die förmliche Öffentlichkeitsbeteiligung soll in den kommenden Wochen, spätestens aber im März, beginnen und die Unterlagen dann für zwei Monate ausliegen", sagt Katrin Holzmann, Sprecherin der Kreisverwaltung. "In dem Verfahren können sich alle Bürgerinnen und Bürger und die Kommunen des Landkreises Lüneburg noch einmal ganz offiziell zu den geplanten Vorranggebieten für Windenergie-Nutzung äußern."

Der Landkreis hatte die Entwürfe zuvor bereits zweimal öffentlich im Ausschuss vorgestellt. Die Kritik an den Plänen ist groß, in Neetze und Raven entstanden Bürgerinitiativen. Deren Argumente wolle man hören, verspricht Kreisrätin Monika Scherf: "In den vielen Gesprächen mit Bürgern und Politikern vor Ort haben wir wichtige Hinweise erhalten, welche Aspekte wir bei den Planungen weiter berücksichtigen sollten." Zudem habe der Landkreis den Entwurf von einem Fachanwalt auf Rechtssicherheit prüfen lassen.

Der Kreis will Vorranggebiete einrichten, damit Windräder nicht im gesamten Kreisgebiet aufgestellt werden können. Der aktuelle Planungsstand sieht zwölf mögliche Flächen vor, die nach Kriterien wie dem bestmöglichen Schutz von Mensch und Natur sowie Mindestabständen zu Wohnhäusern und zwischen den Gebieten ausgewählt worden seien.

"Der Gesamtumfang der geplanten Vorranggebiete beträgt jetzt rund 930 Hektar und damit 0,7 Prozent der Gesamtfläche des Landkreises. Das sind etwa 300 Hektar weniger als im Entwurf von November", sagt Katrin Holzmann. Zuletzt hatte die Verwaltung eine Fläche zwischen Horndorf und Mücklingen in der Samtgemeinde Dahlenburg sowie einen Teil des Gebiets bei Neetze und Süttorf in der Samtgemeinde Ostheide aus den Planungen herausgenommen.