Rosengarten/Hanstedt. Die Eltern in der Gemeinde Rosengarten haben ihr Kreuzchen gesetzt und mit deutlicher Mehrheit für einen gymnasialen Zweig an der Oberschule Rosengarten gestimmt. Formal dürfte nun nichts mehr dagegen sprechen, ihn einzurichten. Die Schule geht also beim Kampf um die Elternstimmen als Gewinner hervor. Es gibt aber auch einen Verlierer: die Oberschule Hanstedt, da sie bei der Elternbefragung zur Einrichtung einer Gymnasialklasse nicht die nötigen Stimmen zusammenbekam.

Damit an den Oberschulen Rosengarten und Hanstedt ein gymnasialer Zweig eingeführt werden kann, musste bei der Befragung herauskommen, dass mindestens 75 Eltern ihre Kinder an der Schule anmelden wollen. Davon müssen 27 Kinder eine Gymnasialempfehlung haben.

Stefan Rüttinger, Vorsitzender der Elterninitiative Rosengarten, hat die Messlatte aber noch etwas höher gelegt - um auf der sicheren Seite zu sein. Als Ziel hatte er ausgerufen, mindestens 90 Stimmen allein in Rosengarten pro Jahrgang zu generieren. Selbst diese Erwartungen haben die Mütter und Väter übertroffen: Beinahe 100 Einwohner aus Rosengarten wollen ihre Kinder an der Oberschule anmelden. "Wir haben der Landesschulbehörde gezeigt, dass wir die Hürde mit eigenem Potenzial nehmen können", sagt Rüttinger. Zählt man die befragten umliegenden Gemeinden Seevetal, Hollenstedt und Buchholz dazu, wollen pro Jahrgang etwa 130 Eltern ihren Nachwuchs zur Oberschule schicken.

Für einen Gymnasialzweig an der Oberschule Hanstedt hingegen entschieden sich lediglich jeweils rund 65 Eltern in der Befragung. "Es ist schade, dass wir das Ziel nicht erreicht haben", sagt Schulleiterin Susanne Graßhoff. "Wir hätten gerne einen gymnasialen Zweig angeboten."

Bei allem Freudentaumel in Rosengarten bleibt auch dort ein Restrisiko. Wie gehen der Kreisschulausschuss und der Kreistag mit dem Ergebnis um? "Ich frage mich, ob die Politik zu ihrem Wort stehen wird", sagt Rüttinger. Zudem sei noch unsicher, wie viel Wert die neue Landesregierung auf die Schulform legen wird, sagt Astrid Dageförde, Leiterin der Oberschule Rosengarten.

Der Kreisschulausschuss beschäftigt sich am Montag, 18. Februar, 15 Uhr, mit den Ergebnissen der Befragung und gibt dann eine Empfehlung an den Kreistag ab. Sollten sich die Gremien für die Gymnasialklasse entscheiden, rechnet Rüttinger damit, dass das gymnasiale Angebot zum Schuljahresbeginn eingeführt wird.