Harburg. Ist die alte Fischhalle im Harburger Binnenhafen, am Kanalplatz 16, noch zu retten? Hamburgs Finanzbehörde hatte als Grundeigentümerin bislang den Abriss der etwa 10 mal 20 Meter großen Halle im Sinn und wollte das Gelände einem Investor für den Bau eines 25 Meter hohen, achtgeschossigen Bürogebäudes anbieten.

Nun hat der Harburger Stadtplanungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung uneingeschränkt die Pläne des Harburger Journalisten und Liedermachers Werner Pfeifer gutgeheißen. Der möchte - wie berichtet - die Halle erhalten und zu einem Galerie-Café umbauen, mit monatlich wechselndem Kulturprogramm, mit preiswertem Mittagstischangebot, mit je einem Raum für den Hafenmeister und die Harburger GeschichtsWerkstatt sowie einem Sanitärraum für die Skipper der künftig am Kai liegenden Oldtimer-Schiffe. Und vor der Halle könnte zumindest vorübergehend ein maritimer Skulpturenpark angelegt werden. Pfeifer hatte seine Pläne dem Ausschuss erstmals öffentlich vorgetragen, eine Investitionssumme bis 500.000 Euro genannt und von Vertretern aller Parteien Zustimmung erhalten. Ronald Preuß (Grüne): "Das ist etwas Besonderes, wenn eine Kultureinrichtung die Öffentlichkeit nichts kostet."

Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner begrüßt die Geschlossenheit der Politik, denn so seien weitere Verhandlungen zur Grundstücksnutzung mit der Finanzbehörde einfacher zu führen. Bei Erhalt der Halle könnte das gewünschte Bürogebäude auf dem Grundstück um 90 Grad versetzt werden. Jürgen Duenbostel (Die Linke) wünscht einen Skulpturenpark, aber kein Bürohochhaus. Muammer Kazanci (SPD), Ausschussvorsitzender: "Bei der Sitzung in zwei Wochen werden wir abstimmen". (gip)