Für Sportfans ist es zunächst einmal eine gute Nachricht. Mit Roland Suttner hat sich ein weiterer Investor gemeldet, der das Max-Schmeling-Haus in Wenzendorf vor dem Abriss retten und damit einen Teil der spannenden Lebensgeschichte der morgen vor acht Jahren verstorbenen Schwergewichts-Legende bewahren will. Es ist auch eine gute Nachricht, dass es sich bei Suttner um einen erwiesenen Boxexperten handelt. Seine Idee, in der alten Villa ein Museum einzurichten, ist allerdings nicht neu - was bislang von den großen Plänen anderer übrig blieb, dagegen niederschmetternd. Nämlich nichts.

Nun also gehen die Gespräche über Schmelings Haus in die nächste Runde, Suttner muss sich bei den Verhandlungen mit der Gemeinde durchboxen. Doch selbst, wenn ihm der Erwerb des Anwesens gelingt, ist der Kampf für dessen Erhalt längst nicht gewonnen. Entscheidend wird sein, dass Suttner auch ein schlagkräftiges Konzept auf die Beine stellt.

Nur ein paar Vitrinen mit Sammlerstücken aufzustellen, reicht nicht. Da hat Wenzendorfs Bürgermeister recht. Alleinstellungsmerkmale müssen her. Und wenn es angesichts der Rechtslage schon nicht der Name Schmeling ist, mit dem ein Museumsbetreiber das bereite Publikum anlocken kann, dann muss zumindest eine Ausstellung her, die das Publikum umhaut. Sonst ist der K.o. des Projekts vorhersehbar. Zumindest die Refinanzierung seines Investments wird sich Suttner schließlich vornehmen müssen. Sportfan hin oder her.