Harburg. In der jüngsten Bezirksversammlung am Dienstagabend ging es beim Thema Rieckhof erneut hoch her. Bekanntlich hatte die SPD-Fraktion dem Kulturzentrum Ende des Vorjahres weitere Zuwendungen aus dem Fonds für die offene Kinder- und Jugendarbeit versagt. Zur Begründung hieß es, der Rieckhof würde lediglich antiquierte Kinder- und Jugendkulturarbeit "wie vor 30 Jahren" anbieten. Und: Die zuvor zur Verfügung gestellten Mittel seien zweckentfremdet worden.

Die CDU-Fraktion hatte daraufhin Akteneinsicht gefordert. Tatsächlich seien die Verwendungsnachweise des Rieckhofs von den zuständigen Fachämtern der Verwaltung zu keinem Zeitpunkt beanstandet worden, so Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer. Der daraufhin eine Entschuldigung seitens der SPD forderte.

Während das Bezirksamt als zuständiges Kontrollorgan zu all dem beharrlich schwieg, versuchte die kulturpolitische Sprecherin der SPD, Barbara Lewy, die Mittelkürzung einmal mehr mit allen längst bekannten Argumenten zu rechtfertigen. Fraktionschef Jürgen Heimath aber tat Erstaunliches kund: "Es tut mir leid, sollte der Eindruck entstanden sein", der Rieckhof habe Mittel zweckentfremdet. In der von ihm selbst unterzeichneten SPD-Presseinformation vom 1. November 2012 hieß es bezüglich der Zuschüsse wörtlich, sie seien "in den vergangenen Jahren zum größten Teil nicht in die offene Kinder- und Jugendarbeit geflossen, sondern für andere Zwecke verbraucht" worden.

Ob dem Rieckhof nun 20.000 Euro aus dem Quartierfonds zufließen werden, soll jetzt erst einmal der Haushaltsausschuss beraten. "Natürlich hoffe ich sehr auf einen positiven Bescheid. Nach den Einlassungen der SPD-Fraktion bin ich aber eher skeptisch", sagte Rieckhof-Geschäftsführer Jörn Hansen dem Abendblatt.