Lüneburg . Andreas Bahr kann diesen Kampf nicht allein führen. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Städtischen Klinikums Lüneburg hat sich daher mit 16 Kollegen aus Niedersachsen zusammengetan, um seinen Forderung Nachdruck zu verleihen: Die Vertreter der Krankenhäuser fordern, dass ihre Häuser dieselben Summen für ihre Patienten von den Krankenkassen bekommen wie die Kliniken in Hamburg oder Rheinland-Pfalz.

Wie berichtet, steht das Lüneburger Klinikum wie zahlreiche andere Einrichtungen in Niedersachsen vor roten Zahlen. Die Gründe dafür liegen laut Geschäftsführung unter anderem in den unterschiedlich hohen sogenannten Landesbasisfallwerten sowie in den Abschlägen, die sie für diejenigen Patienten zahlen müssen, die sie zusätzlich zu der im Vorwege mit den Kassen verhandelten Anzahl behandeln.

Konkret heißt das: Eine niedersächsische Klinik bekommt laut Andreas Bahr pro Fall durchschnittlich 100 Euro weniger als eine in Hamburg, 230 Euro weniger als eine in Rheinland-Pfalz. Und das, obwohl die Krankenversicherten den gleichen Beitrag zahlen und die Sach- und Personalkosten nicht höher seien.

Der Lüneburger Betriebsrat fordert gemeinsam mit seinen Kollegen daher nicht nur einen Basisfallwert in Niedersachsen, der die Kosten deckt, sondern "langfristig die Einrichtung eines Bundesbasisfallwertes". Außerdem wollen sie die Abschläge abgeschafft sehen: "Leistungen, auch Mehrleistungen, die zu 100 Prozent erbracht werden, müssen auch zu 100 Prozent bezahlt werden."

Das Geld zur Finanzierung sei da, es müsse nur gerechter verteilt werden. Unter dem Motto "Krankenhaus in Not - Krankenhaus tot" warnt Bahr: Fast 50 Prozent aller Kliniken in Niedersachsen rechnen für ihren Jahresabschluss 2012 mit roten Zahlen - und was Schließungen auf dem Land für Herzinfarktpatienten oder Schwangere mit akuten Wehen bedeutet, kann sich jeder leicht ausmalen.

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