Das Krankenhaus Salzhausen verbreitet mit seinen Experten einen sehr zuversichtlichen Blick in die Zukunft. Die Zahlungsunfähigkeit ist gerade mit Ach und Krach abgewendet worden, da spricht ein dem Krankenhaus nahestehender Anwalt bereits davon, dass die klamme Klinik "gut am Markt bestehen bleiben kann".

Eine Spezialisierung solle das Haus in eine stabilere Zukunft überführen, sagt das Management. Dafür sollen etwa medizinische Schwerpunkte wie Lungenheilkunde und Schulterchirurgie ausgebaut werden. Unterm Strich soll die kleine Klinik ein "Gesundheitszentrum werden, das alle Lebenssituationen abdeckt".

Das ist ein ehrgeiziges Ziel für ein 75-Betten-Haus mit 180 Mitarbeitern. Es ist dem Krankenhaus Salzhausen natürlich zu wünschen, dass es als leuchtendes Beispiel für eine erfolgreiche Sanierung eines Unternehmens für Furore sorgen wird. Denn die Insolvenzen von Krankenhäusern werden in ganz Deutschland zunehmen. Allein in Niedersachsen schreiben schon 60 Prozent der Kliniken rote Zahlen.

Was bleibt, ist die Frage: Was passiert, wenn die Berater ab August abgezogen sind, und das Krankenhaus Salzhausen wieder auf eigenen Füßen steht? Hat das Management dann genug aus den auch eigenen Fehlern der Vergangenheit gelernt? Und gibt es kluge Köpfe im Aufsichtsrat, die dem Vorstand mit Sachverstand kritisch auf die Finger schauen?