Scharnebeck. Knapp 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr sind am Sonnabendnachmittag zu einem Großeinsatz am Schiffshebewerk Scharnebeck ausgerückt. Dort ankerte das polnische Binnenschiff "Paula", nachdem es bei der Einfahrt von der Elbe in den Elbeseitenkanal bei Artlenburg im Landkreis Lüneburg leckgeschlagen war. Der Binnenschiffer hatte aufgrund eines technischen Defekts seiner Bordelektronik eine Spundwand gerammt. Bei der Kollision wurde ein etwa 60 mal 90 Zentimeter großes Loch in den Schiffsbug gerissen, durch das Wasser in die Kajüte eindrang.

Um das Sinken des Schiffes zu verhindern, pumpten die alarmierten Feuerwehrleute das eingeströmte Wasser aus dem Schiffsinnern und dichteten das Leck mit Planen ab. Zuvor waren Taucher für eine Schadensaufnahme in das eiskalte Wasser gestiegen. Für ihre Betreuung baute die Schnelleinsatzgruppe des DRK ein beheiztes Zelt auf und kümmerte sich um die Versorgung mit warmen Getränken.

"Das Schiffshebewerk ist von der Havarie nicht betroffen", sagt Klaus Ripphahn, Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Uelzen. "Das Schiff liegt im Vorhafen, ohne den Weg zum Trog zu versperren." In den nächsten Tagen soll die "Paula" für den Transport in eine Werft vorbereitet werden. Bis es soweit ist, bleibt sie im Vorhafen vor Anker liegen. Um Verunreinigungen durch auslaufenden Kraftstoff zu verhindern, wurden zwei Ölsperren auf dem Kanal ausgebracht.