Tja, nun steht es wieder bevor, das Kreuz mit dem Kreuz. Geworben haben sie ja alle sehr kräftig. "Der Richtige", "In den Landtag", "faire Löhne", "kein Rettungsschirm", aber "für Europa". Die Auswahl ist groß, da nimmt es nicht Wunder, wenn ein Kabarettabend unter den Schlagworten "Stehaufmännchen" und "Profitlich" in diesen Zeiten locker als Wahlkampf durchgeht. Am Laternenmast zumal, so zwischen FDP und Freien Wählern. Aber: "Profitlich" ist nicht das Pseudonym von Peer Steinbrück, und der ist auch erst im Spätsommer dran. Jetzt noch nicht - Weil. Und der Titelverteidiger hat auch nichts mit Burgern zu tun, umso lieber mit Bürgern.

Interessiert mich nicht! Diesen Satz haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Wahlkämpfer gehört. Sachthemen oder Trennschärfe zwischen den Parteien sind schwierig rüberzubringen, wenn die Angesprochenen gar nicht angesprochen werden wollen und für die Anliegen der Parteien immer weniger Interesse oder gar Verständnis aufbringen.

Selbst schuld. Und zwar die Wähler. Es lohnt durchaus, sich zu informieren. Wie geht es weiter mit den Schulen im Land? Gesamtschule kontra Oberschule, wie ist die zukünftige Versorgung in den kleinen Gemeinden? Was tut eine Landesregierung in Energiefragen? All das ist von unmittelbarem Interesse. Und eines steht fest: Wer nicht wählen geht, soll hinterher auch nicht meckern.