Buchholzer Verwaltung will Gespräche mit dem Eigentümer abwarten. Denkmalschutz-Antrag bis Ende Februar zurückgestellt

Buchholz. Die Zukunft der Buchholzer Bücherkate an der Lindenstraße bewegt die Politiker der Stadt. Eines der wenigen historischen Gebäude müsse unbedingt erhalten bleiben, so die einstimmige Meinung der Mitglieder des Stadtplanungsausschusses. Da bisher noch unklar ist, was nach dem Auszug der Buchhandlung von Andrea Verdieck mit dem Gebäude geschieht, wollen die Politiker zunächst die Gespräche des Eigentümers mit möglichen Kauf- oder Mietinteressenten abwarten. Bei der nächsten Sitzung am 27. Februar soll weiterberaten werden.

Die Grünen hatten mit einem Antrag die Diskussion um das mehr als 250 Jahre alte Haus ins Rollen gebracht. Sie fordern darin, das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen und bei "Gefahr in Verzug" sofort zu reagieren. Fraktionschef Joachim Zinnecker fügte hinzu, dass ein weiterer möglicher Weg der Kauf des Gebäudes durch die Stadt sein könnte. Auch die CDU will die Bücherkate nicht verlieren. Heike Meyer mahnte eine vernünftige Lösung an und hielt etwa eine Nutzung als Touristinformation für denkbar.

Sie sprach sich außerdem dafür aus, es mit einem Antrag auf Denkmalschutz noch einmal zu versuchen. "Nach 20 Jahren kann sich viel verändert haben", sagte sie. Die Verwaltung hatte zuvor erklärt, dass ein solcher Versuch bereits vor 20 Jahren unternommen worden war und er nicht zum Erfolg geführt habe.

Aus diesem Grunde hatte sie in ihrer Stellungnahme auch den Antrag der Grünen mit Skepsis gesehen. Rolf-Peter Kaufhold, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung, erklärte in der Ausschusssitzung, dass ein neuerlicher Anlauf vermutlich ebenfalls ins Leere laufen würde. Der Eingriff in die Substanz sei schon so groß gewesen, dass das Haus kein schutzwürdiges Denkmal mehr sei, sagte er.

Was also tun? Unter den Politiker entbrannte eine Diskussion darüber, ob es besser sei, zunächst das Gespräch mit dem Eigentümer zu suchen oder lieber gleich zu reglementieren. FDP-Fraktionschef Arno Reglitzky plädierte für Ersteres, Rolf-Peter Kaufhold wies zudem darauf hin, dass man nur die Stimmung versaue, wenn man alles gleich von vornherein regeln wolle. Gudrun Eschment-Reichert (SPD) fand hingegen Willensbekundungen schön und gut. "Aber wir wissen nicht, was morgen ist." Sie sprach sich dafür aus, für den Bereich Bücherkate und Standesamt einschließlich Hochzeitshof eine Erhaltensverordnung festzusetzen.

Am Ende beauftragten die Ausschussmitglieder die Stadtverwaltung damit, "alles einzuleiten, damit das Gebäude erhalten bleiben kann". Zunächst aber soll ein Gespräch mit dem Eigentümer in der kommenden Woche mehr Klarheit bringen.