Buchholz. Die Stadt Buchholz will neue Windenergieanlagen bauen. Drei große Anlagen befinden sich derzeit auf Stadtgebiet, das entspricht einem Anteil von vier Prozent an der Stromversorgung. Um die Zahl zu erhöhen, wie es auch das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt vorsieht, hat das Planungsbüro Elbberg aus Hamburg vier Gebiete auf ihre Eignung untersucht. Das Ergebnis: Nur eines dieser Gebiete könnte theoretisch in Frage kommen, und das liegt am Trelder Berg, östlich von Meilsen oberhalb der Bundesstraße 75.

Damit würde sich Trelde zum Windenergiezentrum von Buchholz entwickeln, wie Diplom-Geograf Manfred Bülow am Mittwochabend dem Stadtplanungsausschuss darlegte. Eine insgesamt 71,5 Meter hohe Anlage wurde nördlich von Trelde bereits 1995 errichtet, die zwei anderen je 100 Meter hohen Anlagen folgten nordöstlich der Ortschaft im Jahre 2003.

Die neuen Anlagen sollen 150 Meter hoch werden, das sei ein heute üblicher Wert, bei dem sie wirtschaftlich betrieben werden könnten, erklärte Bülow. Wichtigstes Kriterium bei der Beurteilung der Flächen ist der Abstand zur Wohnbebauung, eine weitere Rolle spielen die Abstände zu Hochspannungsleitungen, Erholungsgebieten, Bahntrassen oder Naturschutzgebieten und Waldflächen.

Der Abstand zur Wohnbebauung stellt in Buchholz aber ein Problem dar. Weil die niedersächsische Empfehlung zur Festlegung von Vorrang- oder Eignungsgebieten für die Windenergienutzung einen pauschalen Abstand von 1000 Metern zu Häusern vorsieht, käme eigentlich keine der insgesamt vier untersuchten Flächen in Frage.

Neben dem Trelder Berg sind das eine Fläche nördlich der Autobahn 1 bei Dibbersen, eine Fläche nördlich von Trelde an der Gemeindegrenze zu Hollenstedt und circa 900 Meter westlich davon sowie eine Fläche südlich zum Gewerbegebiet Trelder Berg.

Da der Landkreis Harburg momentan dabei ist, das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) neu aufzustellen und im Zuge dessen auch diskutiert, die Mindestabstände zur Wohnbebauung von 1000 Meter auf 800 Meter zu reduzieren, will Buchholz nun zunächst den entsprechenden Kreistagsbeschluss abwarten. Am 11. Februar wird sich zunächst der Bau- und Planungsausschuss des Kreises damit befassen, am 7. März kommt der Kreistag zusammen.

Die Buchholzer Politiker wiesen schon vor Beginn der konkreten Planungen darauf hin, dass der Bau vermutlich nicht einfach werden wird. "Die Bürger wollen Windkraft zwar haben, aber nicht vor ihrer Tür", sagte Arno Reglitzky (FDP). Joachim Zinnecker von den Grünen regte an, dass nicht jede Stadt oder Gemeinde für sich alleine planen sollte, sondern man auch über die Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinaus blicken müsse, um so zusammen ein Gebiet zu ermöglichen.