IHK Stade lud zum Neujahrsempfang 2013. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, hielt die Festrede

Stade. Rund 800 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Bildungseinrichtungen, Kirche und allen gesellschaftlichen Gruppen nutzten den Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Stade zu Gesprächen und Anregungen für die weitere Entwicklung im Elbe-Weser-Raum. Zudem hörten sie die Festreden des IHK-Präsidenten Lothar Geißler, der Stader Landrates Michael Roesberg sowie des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG Rüdiger Grube. Geißler hob in seinen einleitenden Worten hervor, dass die glücklichsten Menschen Deutschlands laut statistisch ermittelten Glücksatlas im nördlichen Niedersachsen und im Raum Hamburg leben. Dass Glück als persönliches Empfinden von der Lebenssituation des Einzelnen abhänge und von Gesundheit und Stabilität im persönlichen Umfeld aber im Wesentlichen von der Teilhabe am Arbeitsleben bestimmt werde, sei ein wesentlicher Faktor. Er ging auf die Faktoren ein, die im Kammerbezirk, der Elbe-Weser-Region für dieses Glück positiv mit Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand wirken. Dass menschliches Wohlbefinden unvereinbar mit wirtschaftlicher Produktion gesehen werden könne, widerlegen diese Analysen der Glücksforscher, so Geißler. "Empfundenes Glück korreliert ganz eindeutig positiv mit wirtschaftlichem Erfolg. Es kann nicht sein, dass wir Unternehmertum und positive wirtschaftliche Entwicklung gegen selbst ernannte Philosophen und Lebenskünstler in Talkshows verteidigen müssen", sagte Geißler. Mit Blick auf die politische Beteiligung an wirtschaftlichen Erfolgen verwies der Kammerpräsident auf die schwierigen Themen, die in den kommenden Jahren anstehen. Demografische Entwicklungen und die Entwicklung der Staatsfinanzen nannte Geißler als entscheidende Einflussgrößen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. "Gerade vor der eigenen Haustür, in der Kommunalpolitik, da werden die Entwicklungen spürbar und die Entscheidungen schmerzhaft sein. Der demografische Wandel wird unsere Region wie kaum eine andere in Deutschland verändern", so Geißler.

Im engen Zusammenhang mit weiterer wirtschaftlicher Entwicklung richtete Geißler den Blick auf die Verkehrsinfrastruktur als Lebensader der Gesellschaft. Studien belegen, so Geißler, dass entlang von Autobahnen sich Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, ansiedeln. Eine Politik, die das in Frage stelle oder gar negiere, sei eine Politik, die am Bürger vorbei gehe. Auch im Kammerbezirk werde deutlich, welchen Einfluss die Autobahnen 1 und 27 auf die wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung haben. Spontanen Applaus gab es für die Ausführungen, dass die großen Fernstraßenprojekte, speziell die Küstenautobahn 20 mit fester Elbquerung bei Drochtersen und die A26 von Drochtersen nach Hamburg Priorität haben.

An die Stadt Buxtehude gerichtet, sagte Geißler, dass solche wichtigen Projekte nicht nur wichtig und dringend seien, sondern auch keine kleinliche Lokalpolitik vertragen. "Parallel müssen Schienenverkehr und Wasserstraßen mit den Verkehrsentwicklungen in den nächsten Jahren Schritt halten können."

Das bekräftigte auch der Festredner Rüdiger Grube. Die Bahn werde als Umweltvorreiter und bedeutender Arbeitgeber in Deutschland in den kommenden Jahren 16,5 Milliarden Euro investieren, sagte der Top-Manager, der aus dem Alten Land stammt. Man setze auf Technologien, die den Güterverkehr leiser und effizienter machen. "Intelligente Verbindungen moderner Mobilität sind die Strategien unserer Mitarbeiter für die Zukunft", sagte Grube.