Buchholz. Die drei Landtagskandidaten der SPD im Landkreis Harburg, Markus Beecken, Tobias Handtke und Udo Heitmann, haben am Dienstagabend Wahlkampfunterstützung von ganz oben erhalten: Sigmar Gabriel, SPD-Bundesvorsitzender und gebürtiger Niedersachse, betonte in der voll besetzten Buchholzer Empore, wie wichtig es sei, in der Politik nicht den Kontakt zum ganz normalen Lebensalltag der Menschen zu verlieren. "Man muss wissen, was los ist", sagte der studierte Lehrer. Keine Woche ohne Betriebsbesuch, kein Monat ohne Schul- oder Kindergartenbesuch sei seine Maxime.

Nur dann erfahre man, wie schlecht es etwa um die Kinderbetreuung in Niedersachsen bestellt sei. Er selbst sei kürzlich von Magdeburg in seine Heimatstadt Goslar zurückgezogen - und habe mit Schrecken festgestellt, dass die Kita dort schon um 16.30 Uhr schließt, erzählte er. In diesem Bereich müsse noch viel passieren, ebenso wie bei den Studiengebühren, die neben Niedersachsen nur noch Bayern erhebe.

Nach fast genau zwei Stunden rückte Gabriel mit seiner Entourage wieder ab. Er müsse allmählich nach Hause, sagte Silva Seeler, die nach 23 Jahren im Landtag, wie auch Brigitte Somfleth nach 19 Jahren, nicht mehr zur Wahl antritt. Ein Geschenk gab's aber noch für den Parteichef: Eine Windjacke, weil er so gerne segelt.