Lüneburg. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg passt ihre interne Struktur den neuen Maschen der Gauner an. "Die rasche technische Entwicklung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik bringt vom Cybermobbing bis zum Warenkreditbetrug immer neue Erscheinungsformen der Kriminalität mit sich", sagt Gerhard Berger, Leiter der Ermittlungs- und Anklagebehörde im Bereich der Amtsgerichte Celle, Dannenberg, Lüneburg, Uelzen, Soltau und Winsen. "Der Fortschritt eröffnet aber auch verbesserte Möglichkeiten zur Aufklärung von schweren Straftaten, wenn er beispielsweise in der Telekommunikationsüberwachung genutzt wird."

"Staatsanwälte sind heute mehr denn je gefordert, sich Spezialwissen anzueignen und dieses fortlaufend zu aktualisieren", so Berger weiter. Bei der Staatsanwaltschaft Lüneburg hat sich Dezernent Konstantin Paus in Schulungen mit Betrugsdelikten bei Online-Geschäften vertraut gemacht. Er übernimmt die Ermittlungen in regionalen Fällen von Internetkriminalität. Bei besonders schweren Straftaten, deren Ermittlungen auch bezirksübergreifend und im Ausland geführt werden müssen, schaltet sich die übergeordnete Generalstaatsanwaltschaft Celle ein.

Neue Sonderdezernate wie das für Internetkriminalität wurden in der Lüneburger Behörde auch für Brandstiftungen sowie Kapitalstrafsachen wie Mord und Totschlag geschaffen. "Die Aufklärung von Straftaten soll durch Spezialisierung effektiver werden", sagt Behördenleiter Berger. Zu diesem Zweck würden außerdem die bestehenden Organisationseinheiten verkleinert. Die zwei neuen Abteilungen leiten Oberstaatsanwältin Angelika Klee und ihr Kollege Jochen Kaup. Der Oberstaatsanwalt ist für die Verfolgung von Kapitalstrafsachen und Jugenddelikte im Bezirk Lüneburg zuständig.