Mütter und Väter fordern Betreuungsplätze und drängen auf einen Bau an der Dieckhofstraße

Tostedt. Das Bürgerbegehren gegen den Kita-Bau an der Dieckhofstraße in Tostedt bekommt Gegenwind. Eltern, die dringend Kita-Plätze brauchen, machen jetzt mobil für den Neubau der Kita. Insgesamt 92 Kinder aus der Samtgemeinde Tostedt haben noch keinen Betreuungsplatz.

Ein Teil der Eltern dieser Kinder hat eine Initiative gegründet und lud gestern zu einem Pressegespräch ein. Hanka Bliwernitz, Assistenzärztin und Mutter von Zwillingen, sieht ihre berufliche Zukunft in Gefahr, sollten ihre Kinder ab August nicht betreut werden. "Kita-Plätze einzuklagen, hilft ja auch nicht wirklich, wenn es keine gibt. Wir sind darauf angewiesen, dass Betreuungsplätze geschaffen werden", sagt die 30-Jährige aus Otter.

Das Argument der Vertreter des Bürgerbegehrens, in den Randgemeinden Krippenplätze zu schaffen, zählt für die Familie nicht. "Hier in Tostedt können die Kinder von 7 bis 19 Uhr betreut werden. In den Randgemeinden kann das gar nicht gewährleistet werden", sagt Hanka Bliwernitz, die im Elbe Klinikum in Stade angestellt ist und auf ganztägige Öffnungszeiten in der Kita angewiesen ist.

Samtgemeindebürgermeister Dirk Bostelmann rechnet im Februar mit der Baugenehmigung der Kita. Er kündigte an, dann den Samtgemeinderat einzuberufen, damit dieser beschließt, wann mit dem Bau beginnen soll. Sollte das Bürgerbegehren scheitern, rechnet Bostelmann damit, dass die Kita gegen Ende des Jahres fertig ist. Der Erste Samtgemeinderat Stefan Walnsch betonte, dass der Standort der Grundschule Dieckhofstraße mit einem Kita-Bau gesichert werde. Die Befürchtung der Kita-Kritiker, den Schülern der Grundschule Dieckhofstraße werde der Freiraum genommen, können weder das Ehepaar Bliwernitz noch Walnsch und Bostelmann verstehen. Den 70 Grundschulkindern stünden nach dem Bau etwa 2300 Quadratmeter großer Schulhof zur Verfügung, sagte Walnsch. Zum Vergleich: An der Schule in Todtglüsingen ist der Pausenhof für 241 Kinder 1800 Quadratmeter groß.