Harburger Händler verzeichnen großen Zulauf in der Innenstadt zwischen Weihnachten und Silvester. Denn viele haben Gutscheine verschenkt.

Harburg. Gutscheine sind der absolute Renner im Weihnachtsgeschäft 2012. Laut Bild-Zeitung schätzt der Einzelhandelsverband HDE den Anteil von Gutscheinen am Weihnachtsgeschäft auf rund 2,5 Prozent. Das entspricht einem Umsatzvolumen deutschlandweit von etwa zwei Milliarden Euro. In Harburg sprechen Geschäftsleute sogar von einer Steigerungsrate des Gutscheinverkaufs von bis zu zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch immer mehr Harburger griffen lieber zum Gutschein, als in der vorweihnachtlichen Hektik noch schnell ein Geschenk für die Familie zu kaufen, das dann nicht passt oder nicht gefällt. Und derzeit ist Einlösen in den Geschäften angesagt.

Am komfortabelsten macht es das ECE-Center Management seinen Kunden. Wer gerne etwas verschenken möchte, aber nicht genau weiß, was der Beschenkte wirklich braucht oder haben möchte, kann den Gutschein an der Kunden-Information des Phoenix-Centers in Harburg kaufen. Es gibt keine Wertvorgaben. "Unsere Gutscheine können dann von den Kunden in allen Geschäften aller ECE Einkaufszentren eingelöst werden. Bei unseren Kunden standen Gutscheine in dieser Weihnachtssaison ganz hoch im Kurs. Wir haben eine ungefähre Steigerungsrate von zehn Prozent im Gutschein Bereich", sagt Center Manager Thomas Krause.

In den Geschäften werden die Gutscheine wie Bargeld behandelt und am Ende mit dem Center Management der Phoenix-Center abgerechnet. Gültig bleiben die Gutscheine bis Ende 2015. Die Vorteile des Gutscheins, so Krause, seien nicht von der Hand zu weisen. Zum einen könne sich der Schenkende "nicht mehr mit Konfektionsgrößen vertun oder die falsche CD auf den Gabentisch legen. Der Beschenkte hat mit dem Gutschein die freie Wahl. Wir merken seit einigen Jahren, dass Gutscheine immer mehr an Attraktivität für die Kunden gewinnen", sagt Krause. Ob Bargeld oder Gutschein - im Trend liegen, sagt der Harburger Center Manager, auch in diesem Jahr Geschenke aus der Textilbranche, Schmuck und Elektronik-Artikel.

Auch Karstadt-Geschäftsführer Thomas Diebold rechnet mit einer Steigerung im Gutschein-Verkauf seiner Harburger Filiale im Vergleich zum Vorjahr. "Die Gutscheine finde ich in jedem Fall besser und persönlicher als Geldgeschenke. Sie ermöglichen ein bewusstes Schenken, weil die Kunden eben nicht in aller Eile wenige Tage vor dem Fest noch eben schnell irgendwas kaufen, damit sie ein Geschenk haben", so Diebold. Auch Karstadt-Kunden können ihre Gutscheine in jeder Filiale in Deutschland, auch im Kaufhaus des Westens in Berlin oder im Hamburger Alsterhaus, einlösen. Und die Karstadt-Gutscheine sind nicht begrenzt in ihrer Gültigkeit. Die elektronisch lesbaren Karten werden mit dem gewünschten Betrag aufgeladen. Der Karten-Inhaber muss auch nicht mit einem Einkauf den gesamten Wert abdecken.

Allerdings rechnet Diebold damit, dass Geschenk-Gutscheine, die unter dem Tannenbaum lagen, bis Mitte oder Ende Januar eingelöst sein werden. Umsatzzahlen aus dem Gutschein-Verkauf oder aus dem Weihnachtsgeschäft will Diebold nicht nennen. Viele Harburger Händler verzeichneten gerade in den letzten drei Tagen vor Heiligabend, also Freitag, Sonnabend und auch noch am Montagvormittag, einen enormen Run auf die Gutscheine.

Während in den Vorjahren in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr die große Umtauschwelle auf die Geschäfte der Harburger Innenstadt zurollte, nutzen die Kunden jetzt schon diese Tage, um ihre Gutscheine in den Geschäften einzulösen. Vor allem den Donnerstag nutzten viele Kunden für einen Einkaufsbummel in der Harburger Innenstadt. Im Phoenix-Center war das Gedränge, zur Freude der Einzelhändler, besonders groß. Natürlich spekulieren die Geschäftsleute auch darauf, dass Kunden nach Weihnachten eben nicht nur ihren Gutschein einlösen, sondern zusätzlich für Umsatz sorgen - der Gutschein als Frequenzbringer für die Geschäfte der Harburger Innenstadt.

Weniger Erfolg mit einem eigenen Gutschein-System scheint das Management der Arcaden in der Vergangenheit gemacht zu haben. Hier obliegt es den Einzelhändlern selbst, ob sie im Weihnachtsgeschäft mit Gutscheinen arbeiten, wie beispielsweise Zoo Lasa. Mit dem Gutschein können Tierfreunde dort alles einkaufen. Auch Fische, Meerschweinchen und Kaninchen wechseln gegen Gutschein den Besitzer.