Neu Wulmstorf hat eine sehr gute P+R-Anlage, doch die Kapazitäten reichen nicht aus. Viele Pendler aus anderen Landkreisen

Neu Wulmstorf. Die P+R-Anlage in Neu Wulmstorf ist vorbildlich - wäre da nicht das Kapazitäten-Problem. Wie der ADAC und das Hamburger Abendblatt herausfanden, war der Platz selbst an einem Testtag in den niedersächsischen Schulferien bereits um 9 Uhr morgens komplett ausgelastet. Auch Fahrradfahrer haben Mühe, einen geeigneten Stellplatz zu finden. Der Rat der Gemeinde beauftragte die Verwaltung deshalb, bis April weitere Zählungen am Haltepunkt durchzuführen. Die sollen dann als Grundlage für die Beratung in den Fachausschüssen dienen. Zur Diskussion steht auch der Bau eines Fahrradparkhauses.

Dass die Kapazitäten der P+R-Anlage in Neu Wulmstorf auf lange Sicht gesehen nicht ausreichen würden, stand für Ratsherr Jürgen Waszkewitz schon im Mai dieses Jahres fest. Er ist sicher: "Die Nachfrage nach Park- und Stellplätzen in Neu Wulmstorf wird wachsen."

Insbesondere nach der Eröffnung der A-26-Anschlussstelle in Rübke vermutet der SPD-Ratsherr einen weiteren Anstieg der Auslastung. Gründe dafür lägen auf der Hand: Der S-Bahnhof in Neu Wulmstorf sei von der Autobahn aus sehr gut erreichbar. Außerdem koste eine Fahrkarte aus der Bahnhofstraße in die Hamburger Innenstadt 2,85 Euro. In dem knapp zehn Kilometer entfernten Buxtehude zahlten Fahrgäste hingegen noch 6,35 Euro für ein Ticket.

Bezeichnend sei auch, dass nur die Hälfte aller am Bahnhof in Neu Wulmstorf parkenden Autos das Kennzeichen WL trügen. "Der Rest kommt von außerhalb. Und meine Bereitschaft, Millionen für eine Ausweitung der Anlage auszugeben, damit andere, die keine Steuern vor Ort zahlen, dort parken können, hält sich in Grenzen", sagte Waszkewitz bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Dass etwas passieren müsse, stehe aber außer Frage.

Auch Fahrradfahrer, die tagtäglich vom S-Bahnhof in Neu Wulmstorf zur Arbeit pendelten, hätten Probleme, ihre Fahrräder an geeigneten Plätzen abzustellen. Wie berichtet, schlug Jan Lüdemann daher für die CDU den Bau eines bewachten Fahrradparkhauses vor, das anschließend von einem externen Betreiber bewirtschaftet werden soll. Sein Fraktionskollege Malte Kanebley merkte an, dass solche Flächen dringend benötigt würden.

Tobias Handtke wies hingegen darauf hin, dass die bereits bestehende Fahrrad-Sammelbox offiziell zwar ausgebucht, aber eigentlich nie ganz voll sei. "Das heißt also, dass die Stellplätze zwar angemietet sind, aber gar nicht ständig genutzt werden. Das müssen wir überprüfen", betonte der Sozialdemokrat.