Stelle. Heftige Kritik an einer aktuellen Entscheidung des Steller Gemeinderats übt die ungewöhnliche Allianz dreier Ratsherrn der Parteien FDP und Die Linke sowie dem ehemaligen Vertreter der Wählergemeinschaft Bürger Initiative der Gemeinde Stelle (BIGS), Peter Ziegler. Mit großer Mehrheit beschloss das Gremium am Mittwochabend, Anwohner auszubauender Straßen künftig nicht mehr über Gebühren an den Kosten zu beteiligen. Wie berichtet, hatten die beiden größten Fraktionen der CDU und SPD den entsprechenden Antrag gemeinsam in den Gemeinderat eingebracht.

"Da wir einen ausgeglichenen Haushalt auch zukünftig fürs oberste Gebot halten, tragen wir die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung nicht mit", sagt Gruppenvorsitzender Manfred Leschinski (Die Linke). "Die im Haushalt 2013 enthaltene Erhöhung der Aufwendungen für die Unterhaltung der Gemeindestraßen um satte 20 Prozent, von 250.000 Euro auf 300.000 Euro, ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Summen, die zukünftig benötigt werden." Für Leschinski ist es nur eine Frage der Zeit, wann eine Erhöhung der Grundsteuern unumgänglich sein wird. "Dies muss den Bürgern auch offen gesagt werden", so der Ratsherr.

Gemeinsam mit der Dreiergruppe stimmten auch die beiden Grünen-Vertreter Matthias Glage und Werner Tasche nicht für die sogenannte Aufhebungssatzung. Wie berichtet, wendeten sich die Steller Grünen gegen einen Antrag der CDU-Fraktion, die Ausgaben für die Energieberatung der Steller Bürger von 50.000 auf 30.000 Euro zu kürzen. Dieser Antrag fand keine Mehrheit bei den Beratungen des Haushalts 2013, der weder Steuererhöhungen noch Straßenbauprojekte vorsieht.