Zahl der Ausbildungsverträge im Raum Stade geht leicht zurück, betroffen sind kaufmännische Berufe, es gibt noch offene Stellen

Stade/Buxtehude. Zum ersten Mal wirkt sich die demografische Entwicklung in der Region Stade messbar bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen aus. Für die Betriebe werde es deutlich schwieriger, qualifizierte Bewerber zu finden, so der Vize-Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), Jens Lühmann.

Mit 2472 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen verfehlten Industrie, Handel und Dienstleistung im Elbe-Weser-Raum knapp das Vorjahresergebnis. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im Vergleich zu 2011 leicht um 1,6 Prozent gesunken, so Lühmann.

Während regional alle Landkreise im IHK-Bezirk von dem Rückgang betroffen seien, gebe es zwischen den Branchen und den Ausbildungsbereichen beträchtliche Unterschiede. So wurde bei den gewerblich-technischen Berufen sogar nochmals ein Zuwachs der Lehrverträge erreicht. Die kaufmännischen Ausbildungsverträge waren dagegen rückläufig. Zudem konnten Handel, Elektrotechnik und Metalltechnik zulegen. Chemische Industrie, die Banken und die Gastronomie mussten Verluste hinnehmen.

Im Elbe-Weser-Raum wurden die gesteckten Ziele klar übertroffen. Bis zum 30. September wurden 278 neue Ausbildungsplätze geschaffen, das sind 68 mehr als angestrebt. Gleichzeitig konnten 132 Betriebe neu für die Ausbildung gewonnen werden, die Vorgabe lag bei 100. Im gemeinsamen Einsatz aller an der Ausbildung Beteiligten konnte die Zahl der Lehrstellen in Industrie, Handel und Dienstleistung im Elbe-Weser-Raum seit 1996 um fast 70 Prozent ausgebaut werden. Alles in allem habe sich deshalb die Lage am Lehrstellenmarkt aus Sicht der Bewerber im Jahr 2012 weiter entspannt, so Lühmann.

Dennoch stehen die Ausbildungsbetriebe vor der Herausforderung, sich zukünftig im schärferen Wettbewerb um die guten Bewerber am Markt behaupten zu müssen. Der niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK) hat eine Untersuchung darüber vorgelegt, woran die Jugendlichen messen, ob ein Betrieb in ihren Augen attraktiv ist. Zusammengefasst kommt es dabei auf einen respektvollen Umgang, ein gutes Betriebsklima und eine hohe Ausbildungsqualität an. Ein vorheriges Praktikum ist für die Jugendlichen inzwischen das wichtigste Mittel, um sich über Beruf und Betrieb zu informieren.

Unternehmer und Ausbilder können sich im Online-Attraktivitätscheck der IHK schnell und unkompliziert einen Überblick verschaffen, wo ihre Stärken liegen, wo sie aber auch noch Verbesserungspotenzial haben. Weitere Informationen dazu gibt es im Dokument 81621 auf der Internetseite der IHK Stade.

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