Haushalt 2013/1014: Schulen, Straßenbau und Kita im Focus

Tostedt. Die Samtgemeinde Tostedt rüstet sich für die Zukunft. Um auch in den kommenden Jahren als attraktiver Wohnort für junge Familien wahrgenommen zu werden, haben die Ratsmitglieder kürzlich ein millionenschweres Investitionsprogramm auf den Weg gebracht. Der Löwenanteil der bis 2017 eingeplanten 22,89 Millionen Euro fließt in den Ausbau der Kinderbetreuung, in Verbindungsstraßen, Schulen, das geplante Parkhaus am Bahnhof und den Brandschutz.

"Wir konkurrieren mit anderen Kommunen im Hamburger Umland um den Zuzug von jungen Familien. Wenn wir den potenziellen Neubürgern keine gute Infrastruktur bieten, wird uns der demografische Wandel doppelt so hart wie nötig treffen", betont Samtgemeindebürgermeister Dirk Bostelmann. Er ist sicher: Investitionen könnten langfristig den Unterschied zwischen einer lebendigen und einer sterbenden Gemeinde ausmachen und wirkten nachhaltig. "Wir sprechen deshalb auch nicht von einem Schuldenhaushalt, sondern von einem Zukunftshaushalt."

In den nächsten zwei Jahren wolle die Gemeinde etwa 15,9 Millionen Euro verbauen. Das Parkhaus am Bahnhof, das die Gemeinde insbesondere als Service für die zahlreichen Berufspendler vor Ort verstanden wissen will, nimmt mit 4,2 Millionen Euro den größten Posten ein. Es folgen die Grundschule in der Poststraße mit 2,9 Millionen Euro, die Sanierung diverser Gemeindeverbindungsstraßen mit 2,67 Millionen Euro, die Krippen Dieckhofstraße und Im Stocken mit 3,5 Millionen Euro, der Anbau Rathaus für die Polizei mit 1,1 Millionen Euro, Brandschutz (1,93 Millionen Euro) und Oberflächenentwässerung (1,75 Millionen Euro).

Finanziert werden die geplanten Baumaßnahmen über Zuweisungen von Bund und Land in Höhe von 3,9 Millionen Euro sowie über Kredite in Höhe von 8,9 Millionen Euro. Damit werde die Kreditaufnahme bis zum Jahr 2016 voraussichtlich auf 20,92 Millionen ansteigen. Tostedt reiht sich mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 820 Euro im Vergleich mit den umliegenden Kommunen im guten Mittelfeld ein. "Allerdings sind wir als Samtgemeinde nach wie vor in der glücklichen Situation, dass wir wie in den vergangenen Jahren auch den laufenden Betriebshaushalt ausgleichen können, ohne auf Kassenkredite zurückzugreifen", sagt Dirk Bostelmann.

Insbesondere Mehrerträge bei der Samtgemeindeumlage und den Schlüsselzuweisungen wirkten sich auf die Finanzlage der Gemeinde positiv aus. Tilgung und Zinsen könnten dauerhaft bezahlt werden. Die ordentliche Überschussrücklage der Gemeinde wird Ende 2014 voraussichtlich 5,44 Millionen Euro betragen. "Von einer Überschuldung kann somit keine Rede sein", betont der Bürgermeister.