Wilhelmsburg. Die meisten Deutschen wissen nicht, dass der Koran die Geschichte der Geburt Jesu sehr ausführlich erzählt. Peter Schütt schildert in seinem Buch "... und Jesus ist sein Prophet. Ein Weihnachtsspiel nach dem Koran" die Weihnachtsgeschichte aus muslimischer Sicht.

Der Autor und Sprecher der deutschsprachigen Gemeinde am Islamischen Zentrum in Hamburg liest am Sonntag, 16. Dezember, im Museum Elbinsel Wilhelmsburg aus seinem Aufsehen erregenden Buch. Die erste Auflage war im vergangenen Jahr nach wenigen Wochen vergriffen.

Der Koran erzählt in den Suren 3 bis 19 von der Verkündigung Mariens durch den Engel Gabriel, von der Geburt Jesu unter einer Palme, dem Symbol der Nahrung, und von der Kindheit des Messias. Jesus wird im Koran auch Messias genannt. Er ist ein Prophet, der Mohammed vorausgegangen war. Maria spielt im Koran eine ungleich größere Rolle als im neuen Testament. Peter Schütt ist der Ansicht, dass Muslime deshalb einen Anlass hätten, das Weihnachtsfest mitzufeiern.

In Schütts Weihnachtsstück nach dem Koran erscheint Maria nicht nur als historische Person in Bethlehem. Der Autor lässt sie als alleinerziehende Mutter ohne gültige Papiere vor der Ausländerbehörde auftreten. Familienvater Herodes rät ihr, den Embryo abzutreiben. Eine interreligiöse Kulturvermischung, die Gläubigen der betroffenen Weltreligionen einiges abverlangt.

Lesung: "... und Jesus ist sein Prophet. Ein Weihnachtsspiel nach dem Koran" mit dem Autor Peter Schütt, Sonntag, 16. Dezember, 15 Uhr, Museum Elbinsel Wilhelmsburg, Kirchdorfer Straße 163, Eintritt: 5 Euro.