Harburg. Man muss ja nicht von Paris nach Hamburg reisen wie einst der große deutsche Dichter Heinrich Heine (1797-1856), der im Winter 1843 von der Seine an die Elbe zog und dann ein Jahr später sein berühmtes satirisches Versepos "Deutschland. Ein Wintermärchen" verfasste. "Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah", schrieb Deutschlands größter Dichter, Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), in der "Erinnerung" - das sagten sich auch diese beiden Harburger auf dem Bild und fanden ihr Wintermärchen in Harburg an der Außenmühle.

Es war 12 Uhr mittags als unsere Fotografin Anima Berten loszog, um diese anmutige Szene an Hamburgs "Kleiner Außenalster" auf ihrem Nikon-Fotoapparat (Blende 4,0 - Verschlusszeit 1/640 Sekunde) festzuhalten. "Von mir aus", sagte die Frau links auf dem Bild, "kann der Schnee noch bis Weihnachten liegen bleiben." Es ist die alte Sehnsucht der Menschen, dass die Weihnacht weiß wird, die Jungen wünschen es sich wie die Alten.

Was hätten die Zeitgenossen Goethe und Heine wohl zu Papier gebracht, wenn sie dieses Sonnenbild an der Außenmühle erlebt hätten? Irritiert hätte die Herrschaften sicherlich der Mann, der bei minus zwei Grad mit Turnschuhen durch den Schnee läuft.