Knapp 300 Wünsche auf 18 Quadratmetern Papier haben Bürger von der Veddel und aus Wilhelmsburg aufgeschrieben, auf das die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ihnen in den nächsten Jahren einen prächtigen Stadtteil in der Post-IBA-Ära schafft. Die Behörde beteiligt die Elbinselbewohner an der Planung - damit setzt sie sich auch unter Zugzwang. Geweckte Erwartungen sollte sie nicht enttäuschen.

Neumodische Methoden bei der Ideenfindung wie an das Speed-Dating angelehnte Diskussions-Quickies können zwar Politikprofessoren begeistern. Vielleicht lassen sich damit auch Preise gewinnen. Sie können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wichtigste Frage bei der groß angelegten Bürgerbeteiligung mit dem Namen "Zukunftsbild Elbinseln 2013 plus" noch unbeantwortet ist. Hat der Wunschzettel überhaupt eine Form von Verbindlichkeit?

Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen, sagt der Volksmund. Um die Ernsthaftigkeit des Zukunftsbildes unmissverständlich zu verdeutlichen, sollten Behörde für Stadtentwicklung und Bürgerschaft deshalb ein Budget garantieren, mit denen Ergebnisse der Planungswerkstatt bis 2025 realisiert werden dürfen. Eine solche monetäre Verbindlichkeit wäre auch eine neue Dimension in der Bürgerbeteiligung.

Eine Antwort auf seinen frommen Wunsch, die bisher fehlenden ausländischen Mitbürger für die Mitwirkung zu aktivieren, hat die Planungswerkstatt auch noch nicht gefunden. Das nächste Plenum im Januar sollte den Behörden klar sagen, ob es auch Einladungen und Informationen in türkischer, polnischer, albanischer und bulgarischer Sprache wünscht.