Kulturzentrum muss künftig auf Zuschüsse in Höhe von 35 280 Euro verzichten

Harburg. Wenn heute Abend im Jugendhilfeausschuss über die "Feinverteilung" der Finanzmittel für die offene Kinder- und Jugendarbeit debattiert wird, spielt der Rieckhof keine Rolle mehr. Während fast alle anderen Projekte und Einrichtungen, die durch das Spardiktat des Hamburger Senats von teilweise herben Kürzungen betroffen sind (das Abendblatt berichtete), Zuwendungen aus dem sogenannten Umsteuerungsfond erhalten sollen, geht der Rieckhof definitiv leer aus.

"Nachdem wir 36 Jahre lang als Träger der offenen Jugendkulturarbeit anerkannt waren, ist das ein herber Schlag", so Geschäftsführer Jörn Hansen: "Für 2013 haben wir jetzt einen zweiten Wirtschaftsplan aufgestellt, mit dem die Einrichtung gerade noch weitergeführt werden kann. Was 2014 wird, ist derzeit absolut ungewiss. Wir können jetzt nur noch von Jahr zu Jahr planen."

35 280 Euro werden im Rieckhof-Etat fürs kommende Jahr fehlen. Sie zu kompensieren, sei laut Hansen nur durch "betriebliche Umschichtungen, größere Arbeitsverdichtung bei den Mitarbeitern und eine veränderte Programmstruktur" möglich. "Wir werden 2013 aber nicht umhinkommen, die Harburger um Spenden zu bitten", sagte Hansen dem Abendblatt.

Insgesamt 211 000 Euro musste der Bezirk im Zusammenhang mit deutlich gesenkten Rahmenzuweisungen für die offene Kinder- und Jugendarbeit durch die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) einsparen. In diesem Zusammenhang hatte die SPD-Fraktion dem Rieckhof unterstellt, gar "keine Angebote der originären offenen Kinderarbeit" anzubieten und den größten Teil der zugewiesenen Mittel zweckentfremdet zu haben. CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer hatte diese Vorwürfe als "haltlose Verdächtigungen" und Dampfplauderei ohne Belege" zurückgewiesen.

Genutzt haben diese Einsprüche nichts. Nach Informationen des Abendblatts werden neben dem Rieckhof auch die Spielaktion Affentanz des Abenteuerspielplatzes Harburg (bisher 7789 Euro), der Jugendkeller der Kirchengemeinde St. Trinitatis und die Spieliothek Harburg von Kontraste Medien (je 4704 Euro) ohne Zuschüsse bleiben. Die Spielhäuser Außenmühle (25 000 Euro) und Sandbek (32 500 Euro), das Sportangebot Op de Bünte (15 400 Euro), die Nachmittagsgruppe Neuenfelde (14 233 Euro) sowie die Bürgerzentren Feuervogel im Phoenix-Viertel und Süderelbe (insgesamt 40 000 Euro) dürfen hingegen auf Finanzmittel aus dem Umsteuerungsfonds hoffen. Die Anträge des Bezirks haben einen Gesamtumfang von 127 133 Euro.