Preis des Landkreises geht an die Ballettsparte des TSV

Hittfeld/Buchholz. Sie tanzen Ballett für ihr Leben gern: Sina, 12, Marlena, 13, Amy, 11, Luisa, 12, Eileen, 12, und die 55 anderen Mädchen der Ballettsparte des TSV Buchholz 08. Mindestens dreimal pro Woche trainieren die Mädchen in Buchholz unter Anleitung ihrer Trainerin Natalia Kouzmina, 40. Dann heißt es in der französischen Ballettsprache: "Plié!"- "Gebeugt!", "Tendu!" - "Gestreckt!", "Relevé!" - "Erhöht!",, "Piqué!" - "Gestochen!" und "Battement!" - "Schlagen!".

Die Ballettsparte des Vereins gibt es seit sieben Jahren. Trotz dieses mädchenhaften Alters kann sie schon beachtliche Erfolge verbuchen: Die jungen Tänzerinnen haben im Februar dieses Jahres den zweiten Platz bei den Norddeutschen Meisterschaften in Hamburg errungen. Und einen Monat später folgte der fünfte Platz bei der Deutschen Meisterschaft in München. "Ich habe talentierte, fleißige und kreative Kinder und Jugendliche, die mit Herz und Seele dabei sind", sagt die Trainerin Natalia Kouzmina."

So viel Fleiß hat jetzt seinen Preis bekommen: Die Buchholzer Ballettsparte ist am Donnerstagabend im Ric Hittfeld mit dem Blauen Löwen, dem Kulturpreis des Landkreises Harburg, ausgezeichnet worden. 33 Tanzkünstlerinnen im Alter von sieben bis 15 Jahren begeisterten das Publikum mit Anmut und Grazie. Ihre Tänze waren der Höhepunkt des Abends: der Blumenwalzer, die Feen aus Dornröschen, Esmeralda und An der schönen blauen Donau. "Unsere Kulturpreisträger bringen die Verhältnisse im Ric zum Tanzen", sagte der stellvertretende Landrat Norbert Böhlke, "noch niemals hat der tanzende blaue Löwe besser zu den Preisträgerinnen gepasst."

Die Jury begeisterte eine internationale Kooperation der Tanzsparte mit dem russischen Nationalballett - gemeinsam mit den Profis absolvieren die Ballettschüler Auftritte in der Buchholzer Empore. Am 20. Dezember übernehmen die Buchholzer Ballerinas kleine Rollen im "Nussknacker". In den vergangenen beiden Jahren standen sie mit den russischen Top-Tänzern bereits für den "Schwanensee" und "Dornröschen" auf der Bühne.

"Diese Auftritte mit dem russischen Nationalballett sind ein großer Ansporn für die Mädchen, weiterzutrainieren", sagt Natalia Kouzmina. Seit zwölf Jahren lebt die 40-Jährige in Buchholz. Sie stammt aus Nowgorod, einer der ältesten Städte Russlands, 180 Kilometer südsüdöstlich von Sankt Petersburg gelegen. Schon mit drei Jahren gelangte sie durch ihre Mutter zur rhythmischen Sportgymnastik. Mit neun Jahren wurde sie in einem anspruchsvollen Ballettstudio aufgenommen. Nach dem Abitur begann sie dann in St. Petersburg, das damals noch Leningrad hieß, mit dem Studium der Tanz- und Kulturwissenschaften.

1992 wurde die Russin Diplom-Choreografin mit dem Schwerpunkt Ballettpädagogik für Kinder und Jugendliche.

Der Blaue Löwe ist mit 2000 Euro dotiert. Er wird seit mehr als 20 Jahren jährlich von einer Jury vergeben, die aus Journalisten, Kulturexperten und dem Landrat besteht.