Eißendorfer Gotteshaus war wegen Schwammbefalls im Dach anderthalb Jahre geschlossen

Harburg. Damit zum Adventsgottesdienst an diesem Sonntag ab 9.30 Uhr die Eule-Orgel wieder richtig gut klingt, ist an diesem Sonnabend noch eine Orgelstimmerin in der Eißendorfer Lutherkirche am Kirchenhang 21 beschäftigt.

Mit dem Adventsgottesdienst wird die 106 Jahre alte Lutherkirche wieder eröffnet, nachdem sie eineinhalb Jahre geschlossen war. Das denkmalgeschützte Dach des Kirchenschiffs war wegen maroder Balken einsturzgefährdet und musste aufwendig saniert werden. Seit 19. April 2011 war die Kirche geschlossen. Zum Gottesdienst kam die Gemeinde ersatzweise im nahen Gemeindehaus am Kirchenhang zusammen.

"Nun ist die schlimme Zeit vorüber", freut sich Pastor Andree Mangold und spricht allen an der Sanierung Beteiligten seinen Dank aus. Und zur Wiedereröffnung wird nicht nur die lange Zeit zum Schutz vor Staub und Beschädigung fest verpackte Orgel erklingen. Manhold: "Auch der Posaunenchor Harburg wird bei diesem besonderen Gottesdienst zu hören sein."

Als das Dach gegen Wärmeverlust neu gedämmt werden sollte, war der Schaden an den tragenden Balken aufgefallen. Schwamm und Pilze hatten das Holz mürbe gemacht. Manhold: "1944, während des Kriegs, hatte eine Luftmine Teile des Dachs abgedeckt. Erst 1947 hatte die Gemeinde das Dach wieder richtig eindecken können. Bis dahin war das Holz häufiger nass geworden, und der Schwamm hatte sich einnisten können. Nun ist der Schwamm durch eine spezielle Wärmebehandlung aus dem Holz verbannt, und zur Entlastung der gesamten Dachkonstruktion sind neue Stützen aus Stahl eingezogen worden. An der Statik wurde lange Zeit gerechnet."

Mit der Wiedereröffnung der Kirche sind die Bauarbeiten auf dem Gelände der Lutherkirche aber längst nicht beendet. Derzeit wird das direkt an die Kirche grenzende Pastorat, in dem der zum 1. Mai in den Ruhestand gegangene Pastor Heinrich Reimann gewohnt hat, zum künftigen Gemeindehaus mit Saal, Büro, Gruppenräumen und Pastorenzimmer umgebaut. Im März 2013 soll auch dieses Projekt abgeschlossen sein.

Im Anschluss ist geplant, die beiden alten Gemeindehäuser und die Grundstücke für kirchliche Zwecke aufzugeben. Nach den Worten Manholds ist der Bau von Mehrfamilienhäusern vorgesehen.