Wilhelmsburg. Es ist eines der ambitioniertesten Projekte der Internationalen Bauausstellung (IBA). Der große Hochbunker wird zum Energiebunker. Was bislang hinter meterdicken Betonmauern im Verborgenen geschah, ist jetzt für jedermann sichtbar. Auf dem Dach ist das Gestell für die Vakuumröhren-Kollektoren fertig. Bei normaler Witterung wird die Anlage zur IBA-Eröffnung im März kommenden Jahres fertig sein. "Wir liegen damit genau im Zeitplan", so Anna Vietinhoff aus der Pressestelle der IBA. Fertig ist bereits der große Wärmespeicher im Inneren des Bunkers, der im kommenden Monat gedämmt wird. Damit ist die Sanierung nahezu abgeschlossen.

Der Bunker war 1943 gebaut worden. Er bot bis zu 30 000 Wilhelmsburgern Schutz bei Bombenangriffen. Auf dem Turm waren große Flugabwehrkanonen stationiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten die Engländer den Bunker durch eine Sprengung unbrauchbar. Mehrere Etagen stürzten im Inneren dabei ein. So war der Bunker über 60 Jahre lang so gut wie nicht nutzbar. Nur einige Nebenflächen wurden zuletzt von einem Getränkemarkt genutzt. Nach seiner Fertigstellung soll der Bunker Wärme für 3000 und Strom für 1000 Haushalte liefern. Die demnächst montierten Vakuumröhren-Kollektoren sind eine besonders effektive Technik zur Erzeugung von Heißwasser. An der Südseite des Bunkers wird außerdem eine Photovoltaik-Anlage installiert, die Strom erzeugt.