Politiker in der Gemeinde Seevetal sprechen sich für Kreisel in Meckelfeld und Maschen sowie die Südspange in Hittfeld aus.

Seevetal. Die Verkehrspolitiker der Gemeinde Seevetal reagieren auf die zunehmende Belastung der Gemeindeteile Meckelfeld, Maschen und Hittfeld mit Lkw und Autos, die zu den Gewerbegebieten im Hamburger Umland unterwegs sind. Bei der Sitzung des Wege-, Verkehrs- und Naherholungsausschusses am Donnerstagabend fanden drei Bauprojekte eine Mehrheit, mit denen die Anwohner vor Lärm und Unfallgefahren auf den Straßen vor ihrer Haustür geschützt werden sollen.

Wie berichtet, steht die Kreuzung der Kreisstraßen 29, 34 und 68 in Meckelfeld vor dem Umbau. Die Politiker sprachen sich mehrheitlich für den Bau eines Kreisverkehr aus - obwohl Ronald Mehling vom VTT Planungsbüro für eine Ampel plädiert hatte. "Neben der Ampel sind auch die Siele im Untergrund dringend sanierungsbedürftig", sagte der Ingenieur, der als Sachverständiger die Leistungsfähigkeit eines vom Landkreis Harburg favorisierten Kreisverkehrs prüfen sollte. "Wir haben jetzt die Chance, alles neu zu machen."

"Wir hätten uns gefreut, wenn unsere Verkehrszählung zugunsten der Kreisellösung ausgefallen wäre", sagt Mehling. "Aber wir haben an der Kreuzung vor der Meckelfelder Bücherei den besonderen Fall, dass aus zwei verschiedenen Richtungen sehr viele Linksabbieger kommen." Die Verkehrsströme aus der Rönneburger Straße beziehungsweise der Glüsinger Straße könne eine "lastabhängige Lichtsignalanlage" besser steuern.

Das Argument, dass sich an dieser Ampelkreuzung besonders viele Unfälle ereigneten, lässt er nicht gelten. In den Jahren 2008 bis 2010 registrierte die Polizei dort sechs Auffahrunfälle, bei denen ein Beteiligter leicht verletzt wurde. Eine Verkehrszählung ergab, dass dort täglich 20 000 Fahrzeuge unterwegs sind. Von den täglich etwa 160 Fußgängern und Radfahrern, die vor allem das Schulzentrum und den Kindergarten an der Nordseite ansteuern, kam niemand zu Schaden.

"Weil die Verkehrssicherheit bei einer Ampel- oder Kreisellösung als ähnlich zu bewerten ist, überwiegt das Kriterium der Leistungsfähigkeit bei unserer Bewertung", sagt Ingenieur Mehling. "Im Falle des Kreisverkehrs erwarten wir in der Spitzenzeit zwischen 17 und 18 Uhr Rückstaus auf der Rönneburger Straße und der Bürgermeister-Heitmann-Straße von bis zu 170 Metern." Damit seien Wartezeiten von nahezu fünf Minuten verbunden.

"Diesen einen Punkt müssen wir vernachlässigen", sagt dagegen Meckelfelds Ortsbürgermeisterin Brigitte Somfleth. "Wenn es in den übrigen 23 Stunden mit einem Kreisverkehr rund läuft, müssen wir das auch berücksichtigen." Eine Entscheidung in dieser Frage steht aber nicht auf Gemeindeebene an. Über die Kreuzung der drei Kreisstraßen berät der Kreisausschuss am Montag, 10. Dezember.

Grünes Licht für gemeinsame Planungen mit dem Landkreis Harburg, einen Kreisverkehr einzurichten, gab es auch bei der Sitzung im Veranstaltungszentrum Burg Seevetal für den Seevetaler Gemeindeteil Maschen. Dort quälen sich wie in Meckelfeld zahlreiche Lkw durch den Ortskern. "Die Gemeinde Seevetal bemüht sich sehr, die Schulstraße neuzubeleben", heißt es in der beschlossenen Vorlage der Tiefbauabteilung. Probleme gebe es vor allem in den Abendstunden an der T-Kreuzung mit der Hamburger Straße, die als Zubringer der A-39-Anschlussstelle Seevetal-Maschen genutzt wird. Den ausgeschilderten Weg über die Kreisstraßen 10 und 79 vermeiden dagegen viele Fahrer aufgrund langer Staus an der Ampelkreuzung südlich der Autobahn. Dort soll nun ein Rondell mit möglichst 32 Metern Durchmesser das Problem entschärfen.

Einen großen Wurf im Sinne sowohl von Anwohnern als auch Fahrern auf der Durchreise ist Mitte August im benachbarten Hittfeld gelungen. Die sogenannte Südspange soll zusammen mit der für in etwa zwei Jahren geplanten Westtangente das bisherige Aufkommen von täglich bis zu 17 000 Fahrzeugen in Hittfeld um 65 Prozent reduzieren. Bereits heute gibt es in der zentralen Bahnhofstraße etwa 75 Zentimeter breite Kübel, um die zuvor als Schleichweg genutzte Nord-Süd-Verbindung zu entschleunigen. An ihnen wollten die Ausschussmitglieder nicht rütteln. Und Fahrradfahrer sollen sie künftig auch rechts passieren dürfen.