Lüneburger Landrat schreibt an den Wirtschaftsminister

Lüneburg . Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) hat an Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode geschrieben. Seine Forderung: Das Ministerium solle die Erlaubnisverfahren auf Eis legen. Bis Ende November soll der Landkreis Lüneburg seine Stellungnahme an das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie abgeben.

Sie heißen "Oldendorf" und "Lüneburg", die sogenannten Erlaubnisfelder, in denen Firmen nach Kohlenwasserstoff-Vorkommen suchen wollen, im Klartext Erdöl und Erdgas.

"Ich habe erfahren, dass die Firma Exxon Mobil aufgrund einer Risikobewertung ihre Fracking-Bohrungen vorerst einstellt und ein Konzept zu Grundwasser-Untersuchungen rund um die so genannten Fracs erarbeitet", schreibt der Landrat an den Minister. "Bis die Ergebnisse vorliegen, sollten auch die Erlaubnisverfahren für die Erdöl- und Erdgas-Erkundung in der Region ruhen."

Beim Fracking werden große Mengen Wasser mit Chemikalien und Sand in den Boden gepresst - das birgt hohe Risiken, warnt die Kreisverwaltung. "Wegen der hohen Bedeutung des Trinkwasserschutzes und der großen Verbreitung von qualitativ hochwertigen Grundwasservorkommen im gesamten Kreisgebiet sehe ich die Förderung von Kohlenwasserstoffen mittels Fracking sehr kritisch", so Nahrstedt an Bode.

Heute, 22. November, 16 Uhr, informiert die Kreisverwaltung die Umweltausschüsse von Hansestadt und Landkreis in der Ritterakademie über das Vorhaben und die Stellungnahme zum Erlaubnisverfahren. Die Sitzung ist öffentlich.