Harburg . Wer genau hinsieht, erkennt es vom Rathausplatz aus. Im ersten Stock des Harburger Rathauses, dort wo die Bezirksversammlung im großen Sitzungssaal tagt, ist ein Fenster zerstört. Es ist mutwillig durch Steinwürfe beschädigt worden. Was viel schlimmer wiegt: Der Täter hat auch die Bleiverglasung beschädigt. Die Wiederherstellung, in die auch das Denkmalschutzamt eingebunden ist, wird aufwendig und teuer.

Passiert ist die Zerstörung bereits am 1. November zur Mittagszeit. Jürgen K. heißt der Mann, der sich drei Pflastersteine nahm und sie gezielt in die Scheibe warf. Anschließend setzte sich der 37-Jährige, der der Trinkerszene zuzurechnen ist, seelenruhig auf eine Bank und verkündete: "Ich möchte jetzt verhaftet werden." Den anrückenden Polizisten gestand er das Motiv für seine Tat: "Ich hatte einen sch... Tag."

Verhaftet wurde Jürgen K. nicht. "Es wurde Strafantrag gestellt. Der Mann hat einen Platzverweis für den Bereich vor dem Rathaus und anliegende Straßen bekommen", sagt Hauptkommissarin Karina Sadowsky. So sollte offenbar verhindert werden, dass der Mann mit weiteren Steinwürfen auf das Rathaus seinen Frust ablässt. Die Schäden an der Bleiverglasung sind beträchtlich. Ein Stück Glas ist weggebrochen. Teile der Bleiverglasung sind stark verbogen. Die Sprinkenhof AG, Verwalter des Gebäudes, ist auf der Suche nach einem geeigneten Unternehmen, das den Schaden beseitigt. Schadenersatz wird man von Jürgen K. vermutlich nicht erwarten können.