Fredenbeck . Ein kleiner, schmaler schwarzer Sarg, geschmückt mit farbigen Gebinden und einem Herz aus farbenfrohen Blumenblüten. Leise Klavierklänge in Moll erfüllen die Trauerhalle im Fredenbecker Ortsteil Wedel. Die Menschen im Dorf sind in tiefer Trauer, weinend und in stillen Umarmungen in und vor der Kapelle zusammengerückt, um Abschied von der 14-jährigen Marieke zu nehmen. Die Kapelle ist zu klein für all die Angehörigen, Freunde, Mitschüler, Nachbarn, Vertreter der Fredenbecker Schulleitung und Lehrer.

Mit dem Lied "Geboren um zu leben" beginnt die bewegende Trauerfeier, in der die Frage nach dem Warum offen bleibt. Die Schülerin wurde gestern als erste der drei Jugendlichen begraben, die am Freitag bei einem schweren Unfall im Golf des Fahranfängers Timo F. gestorben waren. Heute steht der Familie des 16-jährigen Justin in Kutenholz der schwere Gang zur Beisetzung bevor, morgen wird dessen gleichaltriger Freund Rico in Harsefeld beerdigt.

Der Kutenholzer Timo F., der bereits wegen zwei Verkehrsdelikten vor den Jugendrichtern stand, hatte offensichtlich mit zu hoher Geschwindigkeit den tragischen Unfall verursacht und den Familien der Opfer unermessliches Leid auferlegt. Sein vollbesetzter Golf zerschellte auf der Kreisstraße 70 zwischen Kutenholz und Fredenbeck an einer Eiche. Die drei Freunde, die auf der Rückbank saßen, waren sofort tot.

Timo F., der seine Fahrerlaubnis erst seit fünf Wochen hatte, überlebte verletzt, wie auch sein 16-jähriger Beifahrer Mirco aus Kutenholz. "Wir haben die Ermittlungen zum Unfallhergang noch nicht abgeschlossen", sagt Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Sie sollen genauen Aufschluss geben, wie hoch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs in der 70er-Zone tatsächlich war. Sobald der gesundheitliche Zustand der Überlebenden es zulässt, sollen deren Vernehmungen beginnen.